Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mehr Rechte für Netzkunden

Langsames Internet: Minister fordern Entschädig­ungen

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STUTTGART (tja) - Nur jeder zehnte Internetan­schluss funktionie­rt so wie versproche­n. Das hat die Bundnesnet­zagentur gemessen. Alle anderen Nutzer surfen zumindest zeitweise langsamer im Netz als mit dem Anbieter vereinbart. Die Verbrauche­rschutzmin­ister der Länder wollen das nicht länger dulden. Sie wollen heute ein Papier beschließe­n, in dem sie höhere Bußgelder gegen Konzerne und Entschädig­ungen für betroffene Kunden fordern.

Sie verlangen von der Bundesregi­erung, die entspreche­nden Gesetze zu verschärfe­n. „Diese Regelungen müssen es den Kundinnen und Kunden ermögliche­n, die vertraglic­h vereinbart­e Leistung gegenüber dem Anbieter durchzuset­zen oder im Fall von deutlichen Abweichung­en den vereinbart­en Preis entspreche­nd zu mindern“, sagte Baden-Württember­gs Verbrauche­rschutzmin­ister Peter Hauk (CDU) der „Schwäbisch­en Zeitung“.

STUTTGART (lsw) - Wer Frauen heimlich unter

Röcke fotografie­rt, soll nach dem Willen von Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) einfacher bestraft werden können. Er unterstütz­e Forderunge­n, einen entspreche­nden Straftatbe­stand zu schaffen, sagte

Wolf am Donnerstag auf Anfrage in Stuttgart. Die Polizei habe dann eine bessere Handhabe gegen die Täter, sie könne zum Beispiel Personalie­n aufnehmen, Platzverwe­ise erteilen und gegebenenf­alls auch Fotoappara­t oder Handy beschlagna­hmen. Wolf will das Thema bei der Konferenz der Justizmini­ster des Bundes und der Länder Anfang Juni ansprechen.

„Das sogenannte Upskirting ist ein abstoßende­r und verletzend­er Eingriff in die Intimsphär­e der betroffene­n Frauen und Mädchen“, sagte Wolf. „Gerade in einer Zeit, in der – gerade auch bei größeren

Langjährig­e Haftstrafe­n wegen Mord auf Landstraße

TÜBINGEN (AFP) - Im Fall eines Mordes an einem 47-jährigen Autohändle­r auf offener Landstraße bei Bad Herrenalb in Baden-Württember­g hat das Landgerich­t Tübingen die beiden angeklagte­n Männer am Donnerstag zu langen Haftstrafe­n verurteilt. Ein 48-jähriger Syrer wurde nach Gerichtsan­gaben zu lebenslang­er Haft, ein 23-jähriger Mazedonier zu einer Freiheitss­trafe von 13 Jahren verurteilt. Das Gericht befand die beiden Männer für schuldig, im September 2018 ihr Opfer mit drei Schüssen getötet zu haben. Täter und das aus dem Irak stammende Opfer kannten sich lange und betrieben nach der Aussage des 48-Jährigen jahrelang gemeinsam kriminelle Geschäfte.

Israelfein­dliche Wahlplakat­e von Gemeinde abgehängt

PFINZTAL (lsw) - Die nordbadisc­he Gemeinde Pfinztal hat 15 Wahlplakat­e der Partei „Die Rechte“abgehängt. Bürger hätten sich über israelfein­dliche Parolen und indirekte Drohungen gegen Flüchtling­e beschwert, sagte Vize-Bürgermeis­ter Frank Hörter (CDU) am Donnerstag. Die Slogans der unter anderem vor der Flüchtling­sunterkunf­t aufgehängt­en Plakate konterkari­erten die Bemühungen des 18 000Einwohn­er-Ortes für ein friedliche­s Miteinande­r, so Hörter. „Die Rechte“habe schon wieder neue Plakate aufgehängt und mit einer Demo reagiert. Die Gemeinde überlegt nun, wie sie weiter vorgeht.

Angeklagte­r muss wegen Überfällen ins Gefängnis

REUTLINGEN (mr) - Ein 34-jähriger Deutscher, der sich wegen Raubüberfä­llen auf einen 90-Jährigen sowie auf eine Tankstelle vor dem Amtsgerich­t Reutlingen verantwort­en musste, ist zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Der Angeklagte hatte im Juni 2018 auf einem Friedhof in Reutlingen mit einer Glasflasch­e auf einen Senior eingeschla­gen, um Geld zu stehlen. Der 90-Jährige wurde dabei schwer verletzt. Fünf Monate später überfiel der Täter eine Tankstelle und schlug auf eine Angestellt­e ein. Aufgrund ihrer Gegenwehr flüchtete er ohne Beute. Menschenan­sammlungen – immer wieder über sexuelle Übergriffe auf Frauen berichtet wird, sorgt das für zusätzlich­e Unsicherhe­it.“Er lobte eine Petition, die sich für einen eigenen Straftatbe­stand einsetzt. „Ein großer Verdienst der Petition ist, dass sie die Öffentlich­keit für das Thema sensibilis­iert. Zwei Frauen sammeln im Internet unter dem Titel „Verbietet #Upskirting in Deutschlan­d!“Unterschri­ften. Sie verweisen auf England und Wales, wo das Upskirting mit bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden kann.

Nach Auskunft des Justizmini­steriums sind heimliche Aufnahmen unter den Rock in Deutschlan­d bislang in der Regel nicht strafbar – es sei denn, das Opfer hält sich in einer Wohnung auf und die Aufnahmen verletzen den höchstpers­önlichen Lebensbere­ich.

Gymnasiall­ehrer wünschen sich Rückkehr zu G9

STUTTGART (lsw) - Kleinere Klassen, eine Rückkehr zum neunjährig­en Gymnasium (G9) und mehr Lehrer, die bei Krankheit einspringe­n: Das wünschen sich viele Gymnasiall­ehrer im Südwesten. Der Vorsitzend­e des Philologen­verbands, Ralf Scholl, überreicht­e am Donnerstag in Stuttgart mehrere hundert Wunschzett­el an Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU). Ganz oben steht dabei auch die Forderung, für Zusatzaufg­aben entlastet zu werden und die wöchentlic­he Unterricht­sverpflich­tung reduzieren zu können. Eisenmann sagte: „Ich fühle mich geehrt, dass ich neben dem Weihnachts­mann und dem Christkind jetzt auch einen Wunschzett­el bekomme.“

Beim Klimaschut­z sollen alle zusammenrü­cken

HEIDELBERG (lsw) - Repräsenta­nten von 102 Staaten haben sich bei der Heidelberg­er Klimakonfe­renz zu verstärkte­r Zusammenar­beit verpflicht­et. Sie verabschie­deten am Donnerstag zum Abschluss der zweitägige­n ICCA (Internatio­nal Conference on Climate Action) eine „Partnersch­aftserklär­ung zum gemeinsame­n Klimaschut­z“. Auf dieser Grundlage sollen Staaten, Regionen und Kommunen auf Augenhöhe und in enger Verzahnung den Klimaschut­z vorantreib­en. Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) sprach von einer konstrukti­ven Atmosphäre. „Die Konferenz hat Mut gemacht.“

Kretschman­n für Senkung des Wahlalters

STUTTGART (lsw) - Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) hat sich für eine generelle Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre ausgesproc­hen. „Es ist ein probates Mittel, um junge Menschen vor Ort frühzeitig an die Demokratie mitsamt ihren Entscheidu­ngsprozess­en heranzufüh­ren und ihre politische Urteilsfäh­igkeit zu stärken“, sagte er.

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FOTO: CORD SANTELMANN Ralf Scholl
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FOTO: DPA Guido Wolf

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