Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Es klingt wie Hohn
Zum Artikel „Bauernverband kritisiert schärfere Düngeregeln“(15.6.): Besagte Düngeverordnung ist ein klassisches Beispiel für das, was diese GroKo über ihre gesamte Zeit nicht die Reihe bekam. Fakt ist, dass diese GroKo nun zum zweiten Mal von der EU mit der Androhung von Strafzahlungen zum Handeln bewegt werden musste. Längst müssen einige Wasserwerke immer mehr Zuschläge erheben, damit sich das, was sich in den Brunnen sammelt, als Trinkwasser bezeichnet werden kann.
Herr Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbands meint für die Ausbringung eines jeden Kubikmeters Gülle kämpfen zu müssen. Ich meine, dass der Rückbau der Nitratwerte wichtiger ist, als dass die deutschen Bauern Milch und Schlachtvieh für den Weltmarkt produzieren. Für mich klingt es wie Hohn, künftig nur noch 80 Prozent von dem Quantum dazu schütten zu wollen, welches zu den überhöhten Nitratwerten geführt hatte. Ob diese GroKo noch eine Novellierung der Düngeverordnung schafft, die wirksam zur Verbesserung der Grundwasserqualität führt? Weder die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) noch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) können oder wollen sich gegen den Bauernverbandspräsidenten durchsetzen.
Wenn stets zuerst die Lobbyisten und Partei-Sponsoren nach ihrer Meinung gefragt werden, schafft die Politik auch die Rettung der Umwelt nicht. Isny Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
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