Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Danny Bryant und Big Band trotzen dem Gewitter
Rund 250 Besucher im Ulmer Zelt locken den Blues Rocker zu einer weiteren Zugabe
ULM (pv) - Ein paar Tropfen sind ins Ulmer Zelt eingedrungen. Zumindest am Bühnenrand sind sie sichtbar, vor einer Lautsprecherbox ist eine kleine Pfütze entstanden. Der Gewitterschauer ist so stark, dass dieser den Hit „Painkiller“stört. Nur mit Akustikgitarre, Piano und Bläserinstrumenten begleiten ihn die Bandkollegen zu seiner rauchig-sanften Stimme.
Danach formuliert Danny Bryant einige Worte in Richtung der Big Band, die nicht erfreulich klingen. Doch das Publikum honoriert den Engländer, der in dem ruhigen, leisen Lied gegen die Tropfen auf dem Zeltdach ansingt. „I think it‘s raining a little bit out there“, scherzt Bryant. Es folgt zunächst eine knapp zehnminütige Zugabe. Dabei zeigt nicht nur der Blues-Rock-Gitarrist Bryant sein Können, auch die vierköpfige Bläsergruppe (zwei Saxofone, Trompete, Posaune) kommt zum Zug. Für besonders lauten Jubel sorgt immer wieder der Pianist an E-Piano und Orgel, die er zu Teilen spielt, als sei es eine Gitarre.
Sehr sympathisch wirkt Danny Bryant als er einen Song zweimal ankündigt und die Band ihn darauf hinweist, dass er diesen Song gerade gespielt hat. Er lacht während des Refrains von „Truth or Dare“über seinen Fehler hinweg. Die Reaktion des Publikums weiß er zu schätzen, er antwortet mit „you’re a lovely crowd“. Tosenden Applaus bekommt Bryant nach „Sister Decline“, als er die E-Gitarre sehr lange über und hinter seinem Kopf spielt. Oft sucht er auch den Kontakt zu den Besuchern, während er am Bühnenrand steht und sich mit der Gitarre nach vorn beugt.
„Lord, I hear the rain, Lord, I hear the thunder, Lord I hear the rain, one more time I play the Blues for you again“, singt Bryant spontan und erntet lauten Jubel der geschätzten durchschnittlich 55-jährigen Besucher. Alle Musiker geben nochmal Gas. Nach der Zugabe „Stop Breaking down“gehen sie von der Bühne. Doch das Ulmer Publikum bejubelt den 38jährigen Star des Abends Danny Bryant so laut, dass dieser und die Band sofort zurückkehren.
Es folgt ein tolles Gesangsintro von Bryant – einige erkennen den Song sofort – Bob Dylan’s Klassiker „Knockin‘ on heaven‘s door“. Rund sechs Minuten dauert die zweite Zugabe, bevor das Konzert mit einem „Dankeschön“seitens Bryant zu Ende ist. Die Besucher verlassen das vor Gewitter schützende Zelt und haben Glück, der Regen ist vorbei und der Gitarrist schreibt bereits fleißig Autogramme am Merchandise-Stand.