Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Kirchdorferin träumt von WM-Teilnahme
Kunstradfahrerin Lisa Weber vom SV Kirchdorf ist SZ-Sportlerin des Monats
KIRCHDORF - Die 16-jährige Kunstradfahrerin Lisa Weber hat im April die Wahl zum Sportler des Monats der „Schwäbischen Zeitung“gewonnen. Die Sportlerin des SV Kirchdorf nahm nun schon zum vierten Mal an den deutschen Meisterschaften im Kunstradfahren teil und konnte dort zuletzt den siebten Platz erreichen.
Durch diese und weitere überragende Leistungen konnte Weber die Wahl mit 36 Prozent der abgegebenen Stimmen für sich entscheiden. Trotzdem kam die Nominierung als Kandidatin für die Abstimmung zum Sportler des Monats eher überraschend für Weber und ihren Trainer Stefan Raaf. „Erst mal waren wir überrascht, dass sie überhaupt aufgestellt wurde, und dann haben wir eben das Ergebnis abgewartet“, sagt Raaf.
Lisa Weber war zunächst im örtlichen Chor aktiv und konnte so bei den Proben auf der Empore die Fahrer bei ihren Trainings beobachten. Auch ihr jetziger Trainer und Onkel Stefan Raaf verhalf ihr zum nötigen Interesse für das Kunstradfahren. Dies weckte in ihr mit gerade einmal sieben Jahren die Begeisterung für den Sport. „Das machen nicht so viele, es sieht einfach schön aus und macht mir richtig viel Spaß“, erklärt Lisa Weber ihre Liebe zum athletischen Radsport.
Seither steigert sich Weber kontinuierlich. So holte sie sich neben dem siebten Rang bei den deutschen Meisterschaften den zehnten Platz in der dritten Runde der Junior-Masters-Serie, welche zugleich die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft darstellt. Eine ebenso gute Figur machte sie beim Baden-Württemberg-Cup, bei dem sie auf den siebten Rang fuhr. Natürlich blieben diese Erfolge nicht unbemerkt und so reiste Lisa Weber im Mai mit 15 Fans – bestehend aus Familie, Freunden und Vereinsangehörigen – zur deutschen Meisterschaft nach Köln. Für den weiteren Verlauf ihrer sportlichen Karriere steckt sich Weber hohe, aber nicht unrealistische Ziele. „Ich will irgendwann mal vorne mit dabei sein“, erläutert die Kirchdorferin und schließt dabei eine zukünftige Teilnahme bei der Weltmeisterschaft nicht aus.
Auch Raaf sowie die weiteren Trainer Miriam Kirchner und Viktor Volk, die die 16-Jährige ebenfalls nun schon seit vier Jahren coachen, bekräftigen die sehr guten Fortschritte des Talents. „Das Ziel war immer die deutsche Meisterschaft und sich dabei immer weiter zu steigern“, erläutert Raaf. „Das hat sie die letzten Jahre eigentlich immer geschafft.“Doch kommen diese außergewöhnlichen Leistungen nicht von ungefähr. So trainiert Weber jede Woche drei bis vier Mal. Hinzu kommt Ausdauerund Krafttraining, das sie zu Hause durchführt.
„Das machen nicht so viele, es sieht einfach schön aus und macht mir richtig viel Spaß“Lisa Weber über ihre Liebe zum Kunstradsport.
Weite Strecken sind gang und gäbe Außerdem standen vor den deutschen Meisterschaften noch die Abschlussprüfungen in der Schule an, wodurch sie eine Doppelbelastung zu meistern hatte. „Ich habe alles zeitlich geplant, damit alles hintereinander funktioniert“, erklärt die Jugendliche ihr Vorgehen. Da Kunstradfahren immer noch relativ unbekannt ist, ergeben sich so auch weite Strecken für die anstehenden Wettkämpfe. „Bei uns ist es gang und gäbe, weite Strecken zu fahren. Oft ist da mal ein ganzes Wochenende kaputt“, sagt Raaf. „Es ist eben nicht so wie im Fußballverein, in den manche schon Schwierigkeiten damit haben, wenn sie 50 Kilometer fahren müssen,“fügt er schmunzelnd hinzu.
An diesem Wochenende stehen noch die internationalen Bodenseemeisterschaften an, bevor eine anstrengende, aber auch erfolgreiche Saison für Lisa Weber zu Ende geht.