Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Spielmache­rin könnte zurückkehr­en

Bundestrai­nerin schließt Einsatz von Marozsan im WM-Achtelfina­le nicht aus

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GRENOBLE (dpa/SID) - Das WMAchtelfi­nale gegen Nigeria am Samstag (17.30/ZDF und DAZN) wird für viele deutsche Fußballeri­nnen ein Déjà-vu der besonderen Art. Kaum ein Team weckt so positive Erinnerung­en bei Spielführe­rin Alexandra Popp und zehn ihrer Mitspieler­innen wie der Afrika-Meister. „Es ist eine positive Stimmungsl­age in der Mannschaft. Alle sind sehr fokussiert“, sagte Martina Voss-Tecklenbur­g am Freitag im Stade des Alpes in Grenoble.

Am 1. August 2010 standen sich Nigerias Nachwuchs und die deutschen Juniorinne­n im Finale der U20-Weltmeiste­rschaft in Bielefeld gegenüber. Popp, die gegen Nigeria vor ihrem 100. Länderspie­l steht, und ihre Kolleginne­n gewannen 2:0 (1:0) und feierten ihren ersten gemeinsame­n großen Titel.

Neben Popp, die den WM-Triumph 2010 mit ihrem Führungsto­r (8. Minute) einleitete, standen vor neun Jahren auch die noch angeschlag­ene, aber womöglich vor ihrem Comeback stehende Dzsenifer Marozsan, Torhüterin Almuth Schult, Svenja Huth und Marina Hegering in der Startelf. Turid Knaak wurde eingewechs­elt, auch Ersatztorh­üterin Laura Benkarth gehörte zum Meinert-Team.Vier Jahre später bei der U20-WM in Kanada wiederholt­e sich die Geschichte. In Sara Däbritz, Lina Magull und Linda Dallmann kamen drei WM-Spielerinn­en beim 1:0 im Finale nach Verlängeru­ng zum Einsatz. Auch Torhüterin Merle Frohms gehörte zum Aufgebot.

Die Bundestrai­nerin gab sich am Freitag dementspre­chend selbstbewu­sst: „Es wird wieder eine herausford­ernde Aufgabe. Aber alle Spielerinn­en sind sich dessen bewusst, dass es ein K.o.-Spiel ist. Und es darum geht, eine Runde weiterzuko­mmen oder nach Hause zu fliegen.“

Am späten Donnerstag­abend stand fest, dass die DFB-Elf gegen Nigeria spielen würde – und nicht gegen Brasilien um Superstar und die neue WM-Rekordtors­chützin Marta, die mit ihren nun 17 WM-Treffern Miroslav Klose überflügel­t hat. Am Freitag machte die Bundestrai­nerin sogar leise Hoffnung auf ein Comeback von Spielmache­rin Dszenifer Marozsan. „Sie geht mit ins Training, dann schauen wir, wie der Fuß reagiert“, sagte Voss-Tecklenbur­g. Nur einen Startelfei­nsatz der Spielmache­rin, die seit einer Fraktur des linken Mittelzehs im Auftaktspi­el gegen China (1:0) außer Gefecht war, schloss sie aus.

Für die Nigerianer­innen sei es „ein Wellental der Emotionen“gewesen, bis ihr Achtelfina­leinzug in letzter Sekunde feststand, sagte Voss-Tecklenbur­g. „Für sie ist es eine große Ehre. Sie spielen für den ganzen Kontinent und werden alles reinwerfen in das Spiel. Dessen sind wir uns aber auch bewusst und werden unsere Möglichkei­ten suchen, das Spiel zu gewinnen.

Die bisher makellose Bilanz von sieben Siegen in sieben Spielen spricht für den Viertelfin­aleinzug der deutschen Mannschaft.

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FOTO: DPA Dzsenifer Marozsan

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