Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Renault verbessert den elektrischen Zoe
Mit größerem Akku soll der Stadtflitzer 390 Kilometer schaffen
Renault rüstet sich für die verschärfte Konkurrenzsituation bei den bezahlbaren Elektroautos. Nachdem sich der Zoe mit rund 150 000 Zulassungen in sechs Jahren an die Spitze der Stromer in Europa gesetzt hat, wollen die Franzosen diese Position auch in Zeiten
eines elektrischen Opel Corsa, eines Peugeot e-208 und eines kommenden VW ID. behaupten – und holen ihren Bestseller deshalb jetzt an die Box.
Wenn er dort zum Jahreswechsel wieder herausrollt, dann trägt er nicht nur ein neues Gesicht mit größerer Raute und prägnanteren Scheinwerfern und lockt mit einem neuen Cockpit, das sich mit digitalen Instrumenten und großem Touchscreen für die Generation Smartphone herausgeputzt hat. Sondern vor allem gibt es einen größeren Akku und einen stärkeren Antrieb. Das dürfte sich allerdings auch auf den Preis auswirken. Den will Renault zwar noch nicht verraten. Doch mit ein bisschen mehr als 30 000 Euro wird man wohl für Auto und Batterie mindestens rechnen müssen.
Dafür erhalten die Käufer einen ausgewachsenen Kleinwagen, in dessen Boden nun ein Akku mit 52 kWh steckt. Das sind rund 25 Prozent mehr als bei der bisherigen Batterie, die mit ihren 40 kWh allerdings weiter im Programm bleibt. Mit dem größeren Akku steigt die Reichweite laut Herstellerangaben ebenfalls um rund 25 Prozent auf dann bis zu 390 Kilometer. So soll der saubere Stadtflitzer endgültig zum Dauerläufer werden. Damit er dabei nicht allzu sehr am Geduldsfaden zerrt, hat Renault auch einen neuen Motor eingebaut: Statt 108 hat der Zoe nun 135 PS, das maximale Drehmoment steigt um 20 auf 245 Newtonmeter, und die Höchstgeschwindigkeit wird auf 140 km/h angehoben.
Schneller ist der zukunftsfeste Bruder des Clio aber nicht nur auf der Straße, sondern auch an der Ladesäule. Denn mit dem großen Facelift stellen die Franzosen jetzt auf das CCS-Ladesystem um und lassen den Zoe auch an einer Gleichstromsäule parken. Mit einer Ladeleistung von 22 kW an der heimischen Wallbox und bis zu 50 kW an den meisten öffentlichen Zapfpunkten bekommt man so im besten Fall in 30 Minuten den Strom für 150 Kilometer.