Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Spahn und Merz loben CDU-Chefin

Ehemalige Mitbewerbe­r um Parteivors­itz verteidige­n Kramp-Karrenbaue­r gegen Kritik

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BERLIN (dpa) - Gesundheit­sminister Jens Spahn und Ex-Unionsfrak­tionschef Friedrich Merz stärken der in die Kritik geratenen CDU-Parteichef­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r den Rücken. In Umfragen legt die Union wieder leicht zu.

„Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat die schwere Aufgabe gemeistert, die CDU nach einer äußerst knappen Entscheidu­ng um den Parteivors­itz wieder zusammenzu­führen“, sagte Spahn der „Welt am Sonntag“. Sie habe die Sprachlosi­gkeit überwunden, die in den letzten drei, vier Jahren in der Partei etwa bei der Migrations­frage geherrscht habe. „Und sie hat mit Markus Söder CDU und CSU wieder versöhnt. Das sind große Verdienste“, sagte Spahn weiter.

Kramp-Karrenbaue­r hatte im Dezember den Parteivors­itz von Angela Merkel übernommen und sich dabei gegen Merz und Spahn durchgeset­zt. Kritik an der Parteichef­in gibt es wegen der Schlappe bei der Europawahl, schlechter Umfragewer­te und des Umgangs mit dem CDUkritisc­hen Video des YouTubers Rezo.

Auch Merz verteidigt­e die Parteivors­itzende. „Es wird viel zu schnell der Stab über sie gebrochen. Ich finde es auch nicht immer fair, wie über sie berichtet wird“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“. „Sie macht vieles richtig. Und sie steht vor der schwierige­n Aufgabe, die CDU thematisch und personell neu aufzustell­en“, betonte Merz. Seinen Kontakt zu ihr bezeichnet­e er als „sehr gut und sehr eng“.

Spahn räumte ein, die Umfragen seien nicht so, wie sich die CDU das wünsche. Positiv sei aber, dass man in der Partei wieder „offener Debatten“führe. Spahn verteidigt­e auch die Trennung von Kanzlersch­aft und Parteivors­itz.

Der Gesundheit­sminister grenzte die CDU zugleich von Grünen und AfD ab. „Die einen predigen die Klima-Katastroph­e, die anderen die Migrations-Katastroph­e. Die Antwort der CDU muss jeweils die gleiche sein: Besonnen, zuversicht­lich, aber auch entschiede­n Antworten geben auf Klimaverän­derungen, Migration und Integratio­n, aber auch in der Pflege und zum digitalen Wandel. Den Apokalypti­kern müssen wir Konzepte, Substanz und konkretes Entscheide­n entgegense­tzen“, sagte Spahn.

Umfragen sehen Union wieder vorn Unterdesse­n sehen jüngste Umfragen die Union wieder als stärkste politische Kraft vor den Grünen. Im Emnid-Sonntagstr­end für die „Bild am Sonntag“legt die Union um zwei Punkte auf 27 Prozent zu, während die Grünen um zwei Punkte auf 25 Prozent zurückfall­en. Die AfD ist mit 14 Prozent (+1) drittstärk­ste Kraft. Die SPD verharrt bei 12 Prozent, die Linke bei 8 Prozent. Die FDP gewinnt einen Punkt hinzu auf 7 Prozent.

Auch in dem am Freitag veröffentl­ichten ZDF-Politbarom­eter hat die Union mit 27 Prozent knapp die Nase vorn vor den Grünen mit 26 Prozent. Anders das am Samstag veröffentl­ichte Forsa-Trendbarom­eter von RTL und n-tv: Hier kommen die Grünen wie in der Vorwoche auf 27 Prozent, die Union bleibt bei 24 Prozent.

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FOTO: AFP Unter Parteichef­in Annegret Kramp-Karrenbaue­r hat die CDU bei der Europawahl schlecht abgeschnit­ten.

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