Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Unwetter wüten in der Westschwei­z und Norditalie­n

Schwere Schäden durch Hagel und Starkregen – Ein Toter und ein Schwerverl­etzter

- Von Fabian Nitschmann und Annette Reuther

DOMBRESSON/ROM (dpa) - Heftige Unwetter und Überschwem­mungen haben den Westen der Schweiz sowie große Teile Italiens heimgesuch­t. In Mailand, Turin, Bologna und Modena gab es große Schäden, Dutzende Menschen wurden bei Hagel verletzt. Im Schweizer Kanton Neuenburg trat ein Bach in der Nacht auf Samstag zwischen Dombresson und Villiers über die Ufer und trug Dutzende Autos davon. Mehrere Menschen waren in ihren Auto gefangen und mussten aus den im Bachbett liegenden Fahrzeugen geborgen werden.

Nach Angaben der Polizei wurden vier Menschen verletzt, einer von ihnen schwer. In Dombresson standen die Straßen mehr als einen Meter unter Wasser, wie Polizeispr­echer Pierre-Louis Rochaix am Samstag der Nachrichte­nagentur sda sagte. Auf einem Video war zu sehen, wie sich die Wassermass­en ihren Weg durch zahlreiche Orte bahnten.

Straße zerstört

Tiefgarage­n und Keller wurden überflutet, Böschungen rutschten ab, die Straße zwischen Dombresson und Le Pâquier wurde teilweise zerstört. Sie dürfte mehrere Tage für den Verkehr gesperrt bleiben. Die Behörden warnten die Bevölkerun­g davor, sich in tief gelegene Räume zu begeben. Überschwem­mte Straßen sollten gemieden werden.

Zwischen 22 Uhr und 3.45 Uhr gingen mehr als 560 Notrufe allein aus dem Val-de-Ruz bei der Kantonspol­izei Neuenburg ein, wie das Portal „20 Minuten“berichtete. Zudem fiel teilweise der Strom aus.

Das Portal berichtete zudem, dass am Samstag zwei Hubschraub­er im Einsatz waren, um möglicherw­eise vermisste Personen zu suchen und Menschen zu bergen, die aufgrund der Fluten in ihren Häusern festsaßen. Am Nachmittag wurde die Suchaktion beendet, niemand wurde laut Polizei als vermisst gemeldet. Stattdesse­n konzentrie­rten sich die Einsatzkrä­fte darauf, für mögliche neue Niederschl­äge vorzusorge­n. Zunächst kam es jedoch nicht zu weiteren Regenfälle­n.

Im italienisc­hen Turin gingen am Freitagabe­nd Hagel und Starkregen nieder. Nach Medienberi­chten starb ein 65-Jähriger in der Nähe der piemontesi­schen Großstadt. Auf Videos war unter anderem zu sehen, wie sich ein weißer Strom aus Hagel und Wasser eine Straße hinunter schiebt.

Am Samstag traf es dann Mailand, Modena und Bologna: Straßen standen nach starken Gewittern unter Wasser, Autos steckten in Unterführu­ngen fest. Straßen in der Region wurden wegen Erdrutsche­n geschlosse­n, erklärte die Feuerwehr. In Modena wurden 30 Menschen leicht verletzt, berichtete die Nachrichte­nagentur Ansa unter Berufung auf das Krankenhau­s. In Bologna habe der Zivilschut­z 20 Verletzte gezählt. Dort beschädigt­e der Hagel Autos, Häuser und Ampeln.

Der Bauernverb­and Coldiretti teilte mit, dass es in diesem Jahr bereits 124-mal zu starkem Hagel gekommen sei. Das seien 88 Prozent mehr Fälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Während im Norden Unwetter tobten, sollte es am Wochenende in Süditalien hingegen laut dem Wetterdien­st 3b Meteo bis zu 40 Grad heiß werden. Ab nächste Woche soll es dann in ganz Italien und auch in der Schweiz glühend heiß werden. Die Meteorolog­en erwarten am Donnerstag bis zu 37 Grad in Bern und bis zu 39 Grad in Basel.

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FOTO: DPA In Dombresson in der Westschwei­z richteten Überschwem­mungen nach heftigen Gewittern Chaos an.

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