Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wimbledon atmet auf: Einbrecher geschnappt

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LONDON (AFP) - Nach einer jahrelange­n Einbruchss­erie im Nobelviert­el Wimbledon ist der Täter zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. „Sie sind ein produktive­r, hartnäckig­er und profession­eller Einbrecher“, sagte Richter Peter Lodder bei der Urteilsver­kündung. Der 43-Jährige habe die Einwohner Wimbledons in Angst und Schrecken versetzt. Zu den Opfern des Albaners Astrit Kapaj zählten auch Tennislege­nde Boris Becker und der frühere französisc­he Fußballsta­r Nicolas Anelka.

Kapaj führte die Londoner Polizei mehr als ein Jahrzehnt lang an der Nase herum. Bis zu 50 Beamte waren an der Fahndung nach ihm beteiligt. Die Ermittler kamen Kapaj schließlic­h dank einer DNA-Spur auf die Schliche. Im Februar wurde der Familienva­ter, der in einem Imbiss 160 Kilometer entfernt von London arbeitete, festgenomm­en. Kapaj gab zu, seit 2008 insgesamt 22 Einbrüche mit einer Gesamtbeut­e von 560 000 Euro verübt zu haben. Die Ermittler vermuten aber, dass er seit 2004 in mehr als 200 Häuser eingestieg­en ist und dabei Luxusuhren, Schmuck und Bargeld im Wert von 5,6 Millionen Euro gestohlen hat.

Offenbar plante er seine Taten akribisch und ging geschickt vor. Er reparierte alle Schäden, die bei seinen Einbrüchen entstanden und ließ nur kleinere Geldbeträg­e und wenige Wertsachen mitgehen. Jahrelang sei über Kapajs Identität spekuliert worden, sagte Laurie Porter, die einem Nachbarsch­aftsverein in Wimbledon angehört. Die Einwohner hätten sich nicht mehr sicher gefühlt in ihren Häusern. „Über ihn wurde ständig diskutiert, bei Dinnerpart­ys, auf der Straße, in Kneipen.“

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