Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Ein tolles Hobby und ein schöner Ausgleich“
Schäferhundeverein Laupheim Mitveranstalter bei Bundesqualifikationen für Schäferhunde in Baltringen – Der Reiz der Sportart
LAUPHEIM-BALTRINGEN - Schauplatz der FCI-Bundesqualifikation des Vereins für Deutsche Schäferhunde war am Wochenende das Sportgelände in Baltringen. Ausrichter der Gebrauchshundeprüfung waren der Schäferhundeverein, Ortsgruppe Laupheim, gemeinsam mit der Landesgruppe Württemberg.
Schon ein Jahr vorher hatte sich der Schäferhundeverein Laupheim als Ausrichter für diese Qualifikation beworben. Anlass sei das 85-jährige Bestehen der Ortsgruppe in diesem Jahr gewesen, sagt die Vorsitzende Heike Schmid. Da das eigene Vereinsgelände in Laupheim für solch eine Veranstaltung zu klein gewesen sei, hätten sie beim SV Baltringen angefragt und auch eine Zusage bekommen. „Unser Dank gilt dem Sportverein für die Überlassung des Vereinsgeländes und auch den Landwirten und Jagdpächtern für die Bereitstellung des Fährtengebietes.“
Laupheimer waren als aktive Teilnehmer an der Prüfung nicht dabei. Sie kümmerten sich mit Unterstützung befreundeter Ortsgruppen um die Verpflegung der Gäste und um die Vorbereitung des Sportgeländes für die verschiedenen Prüfungen. Die Freiwillige Feuerwehr Baltringen übernahm die Verkehrsregelung. „ „Pro Tag sind zirka 40 Personen im Einsatz“, sagt Heike Schmid. Mit cirka 400 bis 500 Zuschauern pro Wettkampftag war die Veranstaltung auch sehr gut besucht. Interessiert wurde die Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Hund bei den einzelnen Prüfungen beobachtet und mit Beifall bedacht. Die 59 Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland und haben sich vorab in ihren Bundesländern qualifiziert, erklärt Roswitha Dannenberg, die Pressereferentin des Vereins für Deutsche Schäferhunde. Die besten sieben Teams (Hund und sein Führer) nehmen an der Deutschen Meisterschaft für Gebrauchshunde teil, welche im August in Hechingen stattfindet.
Die FCI-Bundesqualifikation gliedert sich in die drei Sparten Gehorsam (Unterordnung), Fährte und Schutzdienst. Um bereit zu sein, sich so einer Prüfung zu stellen, seien viele Jahre Ausbildung und Training nötig, sagt Dannenberg. Ziel dieses Sports sei es, den geführten Hund zu einem auch in Extremsituationen gehorsamen Begleiter zu trainieren.
In der Sparte Gehorsam gehe es darum, dass der Hund den Befehlen des Hundeführers folgt. Der Hund arbeitet dabei auf die Hör- und Sichtzeichen seines Menschen hin verschiedene Gehorsamsübungen ab. Dabei soll er stets ein kontrolliertes Verhalten zeigen und mit seiner Aufmerksamkeit voll und ganz bei seinem Herrchen oder Frauchen sein. Auch das Apportieren eines Holzes oder das Überwinden eines Hindernisses gehört dazu. Das Hauptaugenmerk bei der Bewertung liege auf der Teamarbeit und der Harmonie zwischen dem Hund und seinem Besitzer, erklärt Dannenberg. „Man soll sehen und ihnen anmerken, dass sie Spaß an den Übungen haben.“
Meister der „Nasenarbeit“
Der Geruchssinn ist für Hunde der wichtigste Sinn. Hundenasen sind um ein Vielfaches empfindlicher als die des Menschen. Ihre feinen Nasen versetzen die Tiere in die Lage, eine regelrechte Geruchslandkarte ihrer Umgebung zu erschnüffeln. Vor allem Deutsche Schäferhunde seien Meister der „Nasenarbeit“und würden deshalb auch oft bei der Polizei oder beim Zoll eingesetzt, so Dannenberg. Für die Fährtenprüfung wurden auf einer Wiese zwischen Baltringen und Schemmerberg Fährten ausgelegt. Jeder teilnehmende Hund bekam eine eigene Fährte, auf der er drei Gegenstände zu erspüren hatte. „Dazu ist hohe Konzentration notwendig und die Nase muss tief am Boden sein. Ist ein Gegenstand gefunden, zeigt der Hund das dadurch an, dass er sich daneben legt.“
Mit Spannung wurde auch die Schutzhundeprüfung von den Zuschauern beobachtet. Dazu waren auf dem Sportgelände mehrere Zelte aufgestellt worden. Aber nur in einem hatte sich ein Scheintäter versteckt. Diesen galt es aufzuspüren und mit lautem Bellen zu stellen. Teil der Übung war auch einen davonlaufenden und aggressiven Täter zu verfolgen, ihn zu stellen und nicht von ihm abzulassen, aber dabei den Befehlen des Hundeführers prompt zu gehorchen.
Bei allem noch so intensiven Training sei ein Hund aber immer noch ein Tier, bemerkt Roswitha Dannenberg. Jeder Hundebesitzer hoffe, dass sein Hund am Tag X die besten Leistungen bringe, aber das sei von vielen Faktoren abhängig. „So bleibt ein Wettkampf bis zum Schluss spannend.“„Die Arbeit mit Hunden in der freien Natur ist ein tolles Hobby und ein schöner Ausgleich zu unserer technifizierten Umwelt“, findet sie. „Es macht den Kopf frei.“