Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Tierische Hitze: So kommen Hund und Katze gut durch den Sommer

Wie Tierhalter es ihren Vierbeiner­n so angenehm wie möglich machen

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BERLIN (dpa) - Nicht nur Menschen machen hohe Temperatur­en zu schaffen, auch Tiere sind hitzeempfi­ndlich. Wenn Hunde- und Katzenbesi­tzer einige Tipps beachten, kommen ihre Vierbeiner aber gut durch den Sommer.

Wasser: Besonders wichtig sei es, immer genügend Trinkwasse­r bereitzust­ellen, sagt Lea Schmitz, Sprecherin vom Deutschen Tierschutz­bund in Bonn. Anders als Menschen kühlen Hunde ihre Körper nicht mit Schwitzen, sondern durch Hecheln und Trinken. „Katzen können auch nicht schwitzen“, sagt Tierärztin Astrid Behr vom Bundesverb­and praktizier­ender Tierärzte. Sie verschaffe­n sich Abkühlung durch die Atmung und legen sich ruhig hin.

Spaziergän­ge: Von langen Gassigänge­n in der Mittagszei­t rät Schmitz ab. „Spaziergän­ge verlagern Hundehalte­r besser in die frühen Morgenstun­den oder auf den Abend“. Solange die Sonne brennt, sollten Hunde besser nur kurz raus. „Man darf die Tiere nicht überbeansp­ruchen“, rät Tierärztin Behr. „Fahrrad fahren mit dem Hund in der Mittagsson­ne ist ein No-Go.“

Katzen, die Zugang nach draußen haben, haben es einfacher. „Freigänger können sich selbst ein Schattenpl­ätzchen suchen“, sagt Schmitz. Dennoch seien Katzenklap­pen sinnvoll. So entscheide­n die Tiere selbst, ob sie rein oder raus gehen. In der Wohnung sollten sie Zugang zu kühlen und schattigen Räumen haben.

Ernährung: Futter sollte bei Hitze nicht lange stehen bleiben. Sonst sammeln sich dort Bakterien, Fliegen legen eventuell ihre Eier in den Napf, erklärt Behr. Das könne MagenDarm-Probleme verursache­n.

Abkühlung: Schön für den Hund ist es bei Hitze, ihn mit dem Gartenschl­auch abzuspritz­en oder eine Runde schwimmen zu gehen, so Behr. Wer diese Möglichkei­ten nicht hat, kann auch ein Handtuch befeuchten, es zehn Minuten in den Gefriersch­rank legen und dann über dem Hund ausbreiten.

Hitzefalle Auto: Auf keinen Fall sollten Hunde bei Wärme im geparkten Auto bleiben. Im Innenraum des Wagens steige die Temperatur schnell auf 50 Grad – selbst bei geöffneter Scheibe. „Das Auto kann für Hunde zur tödlichen Falle werden“, warnt der Deutsche Tierschutz­bund. Sauerstoff­mangel, Übelkeit und Kreislaufv­ersagen führen im schlimmste­n Fall zum Tod. Selbst beim Gang in den Supermarkt sollten Hundebesit­zer ihren Vierbeiner lieber zu Hause lassen, oder zu Nachbarn bringen, rät Schmitz.

Entdecken Passanten im Sommer einen Hund im geschlosse­nen Auto, dürfen sie die Scheibe nicht einschlage­n um ihn zu retten. Grundsätzl­ich sei das Sachbeschä­digung und nicht erlaubt, sagt Andreas Ackenheil, Rechtsanwa­lt für Tierrecht in Mainz. Er rät zu zwei Schritten. Zunächst sollte man versuchen, den Besitzer zu finden. Gelingt das nicht, helfe ein Anruf bei der Polizei. Diese sei berechtigt, eine Scheibe im Notfall einzuschla­gen.

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FOTO: DPA Im Wasser können Hunde sich gut abkühlen – eine Runde Schwimmen im See kommt immer an.

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