Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Es war schon ein tolles Erlebnis“
Gymnastik: Die 14-jährige Nicole Prasalov über den Deutschland-Cup in Biberach
BIBERACH - Unter die ersten zehn im Einzel wollte sie kommen beim Deutschland-Cup der Gymnastinnen in der heimischen Wilhelm-Leger-Halle in Biberach. Durch einen Patzer in der Übung mit dem Reifen, als sie die Fläche verlassen musste, reichte es am Ende dann noch nur für den 23. Platz für Nicole Prasalov von der TG Biberach. Michael Mader hat nach dem Wettkampf mit der 14-jährigen Schülerin gesprochen, nach dem sie von ihrer Trainerin Lidiya Steinhilber getröstet, aber auch auf die Fehler hingewiesen worden war.
Nicole, bist du arg enttäuscht über die Platzierung?
Ja schon, zumal die Übung mit den Keulen ganz in Ordnung war. Aber heute gab es eben viele gute Gymnastinnen am Start. Schade, dass mir so ein Fehler ausgerechnet beim sportlichen Höhepunkt und dann auch noch vor eigenem Publikum passiert.
Hat es vielleicht gerade daran gelegen. Warst du zu nervös? Eigentlich war ich ganz entspannt und habe mich auf den Wettkampf zu Hause gefreut. Meine ganze Familie war ja in der Halle. Das ist für mich normalerweise ein großer zusätzlicher Ansporn. Aber als dann ausgerechnet vor mir eine Starterin ausfiel und ich eine nicht vorgesehene längere Pause hatte, habe ich irgendwie an Konzentration verloren. Vor allem weil ich diese Passage normalerweise sehr gut draufhabe. Deshalb war es umso ärgerlicher. Wie bist du den eigentlich zur Wettkampf-Gymnastik gekommen?
Ich habe vor zehn Jahren schon mit Kindertanz bei Geli Hofer in der TG angefangen. Als dann 2014 die RSGGruppe gegründet wurde, hat es mich so fasziniert, dass ich dabeigeblieben bin. Es ist eine Sportart, bei der ich meine Gefühle zeigen kann. Das ist mir sehr wichtig.
Der Trainingsaufwand mit drei Einheiten pro Woche ist groß. Wie kriegst du das mit der Schule in Einklang? Ich gehe in die achte Klasse des Biberacher Wieland-Gymnasiums. Das geht schon. Ich will auch mein Abi machen. Aber viel Freizeit bleibt nicht mehr, da ich auch noch Klavier spiele und üben muss.
Wichtig in deiner Sportart ist das Lächeln auf der Fläche. Trotz großer Anstrengung muss man immer ein Lächeln draufhaben. Wie schaffst du das?
Das ist mir, glaube ich, schon ein bisschen angeboren. Meine Trainerin sagt immer, dass ich das automatisiert habe und auf Zuruf sozusagen Lächeln kann, andere müssten daran hart arbeiten. Ein kleiner Vorteil für mich, der heute leider nicht so zum Tragen kam.
Das war der Deutschland-Cup. Was kommt jetzt danach?
Das war schon der Saison-Höhepunkt. Ich durfte mal in dieses Niveau hineinschnuppern. Auch wenn es nicht so gut gelaufen ist, war es ein tolles Erlebnis, vor allem, weil es auch zu Hause war und wir keine Reisestrapazen hatten wie die anderen Mannschaften aus Hamburg etwa.