Schwäbische Zeitung (Laupheim)
50er-Bar zieht in die Innenstadt
Die Ulmer Kultkneipe Swobsters wechselt innerhalb der Frauenstraße
- Nach fast zehn Jahren hat die 50er-Jahre Kneipe Swobsters am Samstag dichtgemacht. Doch Sebastian „Swob“Swoboda hatte am Ende dermehrtägigen Abschiedsparty in der Frauenstraße 113 eine gute Nachricht parat: „Die Adresse ändert sich eigentlich nur in der Zahl.“Im Herbst will der Gastronom und Gitarrist der Band The Bombs in der Frauenstraße 17 neu eröffnen. Hier empfing bis vor wenigen Tagen die „Fifty Fifty Bar“noch Gäste.
Betreiber geben berufliche Veränderungen an
Die Betreiber der in den vergangenen anderthalb Jahren auf Cocktails und Spirituosen spezialisierten klassischen Bar im amerikanischen Stil begründen das Aus auf Facebook mit einer „beruflichen Veränderung“. Vor der „Fifty Fifty Bar“war hier die „Sucasa Bar“zu finden. Doch auch das 2017 gestartete barmäßige Comeback des bekannten Ulmer Nachtclubs war nur eine kurze Episode.
Längerfristig soll sich das Swobsters in der Ulmer Innenstadt etablieren. Ein „super Laden“sagt Swoboda über die Immobilie. Zwei Stockwerke stehen zur Verfügung. Im Herbst soll Eröffnung sein.
Das bisher erfolgversprechende Alleinstellungsmerkmal will Swoboda von der Ulmer Oststadt ins Zentrum mitnehmen: „50er-Jahre Tiki-Bar“bleibt das Motto. So stehen die Chancen gut, dass „Alley an the Gators“, die Band, die vor zehn Jahren das Swobsters eröffnete und am Samstag zu später Stunde den Schlusspunkt in der Frauenstraße 113 setzte, auch zur Eröffnung in der Hausnummer 17 aufspielt.
Hausbesitzer möchte ein Restaurant betreiben
Gastronomisch geht es offenbar auch in der Frauenstraße 113 weiter. Zumindest will nach den Informationen von Swoboda der neue Hausbesitzer höchstpersönlich hier ein Restaurant betreiben. Damit bleibt eine Tradition in der Frauenstraße 113 entgegen ersten Befürchtungen erhalten. Denn Swoboda wurde seitens des Vermieters im Zuge einer Kernsanierung der Pachtvertrag gekündigt.
Die Adresse „Frauenstraße 113“hat in Nachtschwärmerkreisen einen guten Klang: Zu Beginn der 1980er-Jahre wurde hier das „113“von Gastronom Paul Staffen zusammen mit Götz Reinhold gegründet, das sich dann zu einem Studententreff und Szenelokal entwickelte – und über viele Umwege zum Swobsters wurde. Später eröffnete Paul Staffen in Ulm noch das Café Plus, die Disco „Myers“und den „WileyClub“. Nach Staffens Aussteig aus der Kneipenszene erlebte das heutige Swobsters viele Wechsel.