Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Deutsches Säbelteam macht ganzer Sportart Hoffnung
Max Hartung und Co. holen zum EM-Abschluss Gold
DÜSSELDORF (SID) - Der Triumph der deutschen Säbelfechter war Balsam für eine gesamte Sportart. Gold in einem dramatischen Finale zum Abschluss der Heim-EM in Düsseldorf – live übertragen im Fernsehen: Bessere Werbung konnte sich der zuletzt so gebeutelte Deutsche FechterBund gar nicht wünschen. Dazu mit vier EM-Medaillen eine insgesamt ordentliche Ausbeute, nach vielen Rückschlägen dürfen die deutschen Fechter ein Jahr vor Olympia in Tokio wieder ein bisschen positiver nach vorne schauen.
„Die ersten Schritte sind getan und die Ausgangsposition für Tokio deutlich besser als sie es vor Rio war“, sagte Fecht-Präsidentin Claudia Bokel. Von anderen Nationen habe sie zudem gehört, „Deutschland ist wieder da im Fechten“.
Ein ähnliches Szenario wie in Rio, als es erstmals nach 36 Jahren keine Olympiamedaille gab, kann sich der Verband auch kaum leisten. Die großen Hoffnungsträger sind die deutschen Säbelfechter. Max Hartung, der einst in Friedrichshafen studierte, Benedikt Wagner, Matyas Szabo und Björn Hübner-Fehrer machten mit ihrer Aufholjagd zu Gold einen großen Schritt nach Tokio – und durften wenige Stunden nach dem Triumph noch im Aktuellen Sportstudio des ZDF Rede und Antwort stehen. Weitere positive Schlagzeilen für das deutsche Fechten.
Für Hartung, inzwischen das Gesicht der Sportart, war es nach Bronze im Einzel das zweite Edelmetall der europäischen Titelkämpfe. „Das war einer der besten Momente in meiner Fechtkarriere“, sagte der Dormagener. „Wenn wir jetzt noch eine klasse WM fechten, dann sieht es mit der Quali sehr gut aus“, sagte sein Teamkollege Wagner. Bei der WM in Budapest (15. bis 23. Juli) zählt die erreichte Punktzahl zweieinhalbfach.
Gute Chancen auf eine Teilnahme in Tokio hat auch das Frauenteam im Florett.