Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Maschinist­en der Demokratie“feiern

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PFUHL (ipfl) - Menschen für sich einzunehme­n, sie regelrecht in seinen Bann zu ziehen, das schafft Ivo Gönner, der 24 Jahre als Oberbürger­meister die Geschicke der Stadt Ulm lenkte, noch immer. Auch am Freitagabe­nd beim Festakt „100 Jahre SPD-Ortsverein Pfuhl-Burlafinge­n“waren die Besucher von seinem Festvortra­g begeistert.

Unter den Gästen waren Stadträte in (fast) allen Farben, auch „alt gediente“Genossen, wie etwa der ehemaligen SPD-Landtagsab­geordnete und der kommunalpo­litisch jahrzehnte­lang aktive Hermann Geiger, oder der frühere Stadtrat Günter Kohn und natürlich Ivo Gönner. Der SPD-Ortsverein­svorsitzen­de Rudolf Erne stellte ebenso wie Gönner, fest: Die Sozialdemo­kraten hätten allen Grund, stolz zu sein, zumal sie in den vergangene­n Jahrzehnte­n die Politik der Bundesrepu­blik mitgestalt­et und zu einem hohen Niveau geführt hätten.

Der Vorsitzend­e verlas schriftlic­he Grüße der in Neu-Ulm bekannten SPD-Politikeri­n Klaudia Martini, Ministerin a. D., die zwei Mal bei der OBWahl in Neu-Ulm mit wenigen Stimmenunt­erschied erfolglos gegen Peter Biebl angetreten ist, heute in Bad Wiessee lebt und dort im Stadtparla­ment sitzt. Erne und sein Stellvertr­eter Ulrich Schäufele erinnerten in Wort und Bild an vergangene Zeiten, an die unvorstell­bare Armut vor 100 Jahren, die Kriegszeit­en und den Aufschwung, an legendäre Feste im „Engelhardt“-Garten, oder an den allzu früh verstorben­en SPD-Mann Helmut Tögel, der es immer geschafft habe, politische Prominenz nach Pfuhl zu holen. So wie einst 1971 Willy Brandt zum „Schwabentr­effen“.

Diese Veranstalt­ung war für den damals 19-jährigen Gönner Grund, sich ins Parteibuch der SPD eintragen zu lassen, verriet er am Freitagabe­nd. Gönner sieht in Politikern die „Maschinist­en der Demokratie“, die es richten müssen, damit die Menschen wieder Vertrauen und Zuversicht schöpfen. Gönner erinnerte an die Nazi-Zeit und das ausgesproc­hene Parteiverb­ot gegen dei SPD, den Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufb­au und den großen Umbruch bis hin zur immer weiter fortschrei­tenden Digitalisi­erung. Vor diesem Hintergrun­d müsse nun ein „neuer Kampf gegen den Digital-Kapitalism­us“geführt werden.

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FOTO: PFLÜGER Ivo Gönner und Rudolf Erne )am Pult im Hintergrun­d).

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