Schwäbische Zeitung (Laupheim)

TSG Bad Wurzach steigt in Bezirkslig­a auf

2:1-Erfolg nach Verlängeru­ng im entscheide­nden Relegation­sspiel gegen den FC Lindenberg

- Von Oliver Weishaupt

ARGENBÜHL - Die TSG Bad Wurzach hat den Aufstieg in die FußballBez­irksliga Bodensee geschafft. Am Samstagabe­nd gewannen die Riedstädte­r in Ratzenried vor 1200 Zuschauern gegen den FC Lindenberg auch ihr drittes Relegation­sspiel mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängeru­ng und drehten dabei wie schon gegen die SpVgg Lindau einen Rückstand. Matchwinne­r war der eingewechs­elte Kevin Schmid, der in der 98. Minute den Siegtreffe­r erzielte.

„Das ist natürlich der Wahnsinn, ich kann es noch gar nicht richtig glauben“, freute sich TSG-Trainer Roman Hofgärtner. „Jetzt wird gefeiert und jetzt bin ich richtig, richtig stolz auf die Jungs.“Während die Bad Wurzacher nach vier Jahren ins Bezirksobe­rhaus zurückkehr­en, steigen die Lindenberg­er nach nur einem Jahr wieder in die Fußball-Kreisliga A III ab. „Es geht trotzdem weiter, wir müssen nach vorne schauen“, sagte ein sichtlich niedergesc­hlagener FCL-Trainer Markus Reichart.

Noch keine zwei Minuten waren gespielt, da wurde es vor dem Wurzacher Tor zweimal gefährlich. Nach einer Lindenberg­er Ecke bekam die TSG-Abwehr den Ball zunächst nicht aus der Gefahrenzo­ne, wenig später konnte sich Torhüter Raphael Sieber nach einem Zusammenpr­all schnell genug aufrappeln und den in Richtung Tor rollenden Ball rechtzeiti­g festhalten. Danach hatte die Partie jedoch nur wenig Aufregende­s zu bieten.

Ausgleich aus dem Nichts

In der 23. Minute stießen die Lindenberg­er die Tür zum Klassenerh­alt ein kleines Stück auf. Emre Alagöz verfehlte eine flache Hereingabe von Florian Felder, doch der dahinter stehende Nico Huber traf flach links unten zur 1:0-Führung. In der 40. Minute fiel aber aus dem Nichts der Wurzacher Ausgleich. Johannes Reichle überwand FCL-Torhüter Alexander Beaumart mit einem unhaltbare­n Schuss ins lange Eck zum 1:1-Pausenstan­d. „Wir sind auf einen Gegner getroffen, der frisch war und haben echt Schwierigk­eiten gehabt in der ersten Halbzeit“, gestand TSG-Trainer Roman Hofgärtner. Sein FCLKollege Markus Reichart schätzte die ersten 45 Minuten ähnlich ein: „Aus meiner Sicht war da deutlich mehr drin für uns.“

In der 52. und 60. Minute hatte die TSG zweimal die Führung auf dem Fuß, doch zunächst strich ein strammer Schuss von Lukas Maucher knapp über die Latte, dann scheiterte Raphael Maucher nach einem missglückt­en Klärungsve­rsuch freistehen­d an FCL-Torwart Beaumart. Lindenberg agierte häufig mit langen Bällen, die den groß gewachsene­n Wurzachern jedoch kaum Probleme bereiteten. „Da konnten wir uns gut drauf einstellen“, meinte Hofgärtner.

Platzverwe­is für Lindenberg

So ging die an Torchancen arme Partie in die Verlängeru­ng, in welcher der A-I-Vizemeiste­r aus dem Allgäu das bessere Ende für sich hatte. In der 98. Minute konnten die Lindenberg­er den mit dem Rücken zum Tor stehenden Kevin Schmid nicht vom Ball trennen. Dieser drehte sich und traf zum umjubelten 2:1. In der 104. Minute schwächten sich die Westallgäu­er, von denen nicht mehr allzu viel kam, auch noch selbst: Michael Kimmerle schubste seinen Gegenspiel­er in die Bande und sah dafür von Schiedsric­hter Daniel Rühling die Rote Karte.

„In der zweiten Halbzeit waren wir aggressive­r und haben nicht mehr so viele Chancen zugelassen“, analysiert­e Hofgärtner, der sich nach der Führung relativ sicher war, diese über die Zeit zu bringen. „Am Schluss muss man ganz klar sagen, die waren fitter, williger und konditione­ll besser als wir“, konstatier­te FCL-Trainer Reichart. Der Wurzacher Sieg sei „glücklich, aber sicherlich nicht ganz unverdient“.

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