Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein trauriger Tag für einen Traditionsverein
Der SV Oberzell verliert das Relegationsspiel gegen Trillfingen mit 4:5 nach Elfmeterschießen und steigt ab
NEUKIRCH - Der SV Oberzell hat am Sonntag in Neukirch eine schwierige Saison auch in der Relegation zur Fußball-Landesliga nicht retten können. Nutznießer war der Bezirksligist TSV Trillfingen aus der Nähe von Balingen, der sich nach Elfmeterschießen mit 5:4 durchsetzte und in der kommenden Saison in der Landesliga spielt. 1100 Zuschauer sahen ein eher schwaches Spiel zweier Mannschaften, die keine Fehler machen wollten.
„Für uns ist es unfassbar, dass wir kommende Saison in der Landesliga spielen. Die Mannschaft ist gegen Oberzell an ihre Grenzen gegangen. Wir haben alles für den Erfolg gegeben, hatten aber in Hälfte zwei großes Glück, dass Oberzell nicht in Führung ging“, sagte Trillfingens Co-Trainer Norman Vogt. „Für Oberzell ist es eine ganz bittere Stunde. Der Verein hat große Tradition und nun spielen wir kommende Saison in der Bezirksliga. Wir hatten in Hälfte zwei gute Gelegenheiten. Uns hat ein Tor gefehlt“, meinte SVO-Trainer Achim Pfuderer.
Geßler trifft nur die Latte
Die 1100 Zuschauer sahen von Beginn an eine verkrampfte Partie, die zunächst kaum Höhepunkte hatte. Nach 17 Minuten wurde eine Hereingabe von Levi Kolb gefährlich, aber kein Trillfinger war zur Stelle. Die beste Chance, den TSV in Führung zu bringen, hatte Fabian Heller (40.) per Kopf. Nach einer tollen Kombination über Dennis Söll und Kai Krause verfehlte Heller das SVO-Tor nur knapp. Und dann gab Oberzell einen ersten Warnschuss ab. Florian Lotthammer stand nach 42 Minuten alleine vor TSV-Torhüter Niklas Krause, doch Krause blieb Sieger im Eins-gegen-eins.
Kommentar des Balinger Zuschauers Tristan Pech: „Die Spielerfrauen sind attraktiver als das Spiel.“Und es wurde nach Wiederbeginn nicht wirklich besser. Allerdings gab nun Oberzell den Ton an. Nach 60 Minuten traf Marco Geßler mit einem Freistoß die Latte. Es war der Beginn einer Drangphase des SVO. 20 Minuten vor Schluss scheiterte der eingewechselte Dominik Boos nach feinem Zuspiel von Lotthammer am TSV-Torhüter. Danach verflachte das Spiel erneut. „Oberzell hätte da ein Tor erzielen müssen“, meinte Vogt. Großes Glück hatte der SVO sieben Minuten vor Ende des Spiels. Kai Krause nahm einen Querschläger im Oberzeller Strafraum auf und stand alleine vor Torhüter Kai Mähr. Mähr rettete aber in höchster Not.
Beide Torhüter, Kai Mähr und Niklas Krause, zeigten eine starke Leistung. Und dann hätte Oberzell in der regulären Spielzeit fast das bessere Ende für sich gehabt. Nach einem Eckball von Marco Geßler köpfte Marcel Freisinger den Ball an die Latte (90.+3).
Die 30 Minuten Verlängerung brachten nichts und so musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Zunächst sah es für den SV Oberzell ganz gut aus, weil Marius Eberle sein Team mit 1:0 in Führung brachte und Kai Mähr den ersten Strafstoß des TSV durch Fabian Wütz parierte. Die Freude dauerte nur kurz. Niklas Krause hielt den Elfer von Niklas Schlegel. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Adrian Stehle (1:1). Und dann trafen beide Teams bis zum 4:4. Während Oberzells Muhammed Furkan Ata am TSV-Torhüter scheiterte, verwandelte Daniel Dürr den entscheidenden Elfmeter zum 5:4.
„Ich hatte vor dem Elfmeterschießen ein gutes Gefühl. Die Winde standen günstig für uns. Ich sollte recht behalten“, sagte TSV-Torhüter Niklas Krause mit einem Augenzwinkern. Kai Mähr, Torhüter des SVO, wollte keinen Kommentar zum Spiel abgeben und lief schnurstracks in die Kabine. Die Enttäuschung saß sehr tief. Es war eben ein bitterer Tag für einen Traditionsverein, der völlig aufgelösten Gegnern zum Aufstieg gratulieren musste.