Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mit der Empfehlung eines Nicht-Abstiegs

Dem FCA sicherte Kobel den Klassenerh­alt, nun will der Torwart mit dem VfB nach oben

- Von Felix Alex

KITZBÜHEL - Das Gerüst steht: Der VfB Stuttgart hat nach dem etwas überrasche­nden Abgang von Stammtorhü­ter Ron-Robert Zieler zu Hannover 96 die Vakanz zwischen den Pfosten geschlosse­n und Gregor Kobel als neuen starken Mann nach Bad Cannstatt geholt. Der gebürtige Züricher, der für ein Jahr von der TSG Hoffenheim ausgeliehe­n wird, ist für die Fans des VfB kein Unbekannte­r. Doch würden die BrustringA­nhänger ihre Erinnerung­en mit dem 21-Jährigen wohl am liebsten ganz weit in die hinterste Erinnerung­sschublade verbannen, war es doch eben jener Kobel, der bei der 6:0-Klatsche des VfB im Baden-Württember­g-Duell im Kasten des FC Augsburg stand – einem, wenn nicht sogar dem bittersten Kapitel der jüngsten Vereinsges­chichte, das den Tiefpunkt der Saison und das Ende der Ära Markus Weinzierl besiegelte.

Doch soll das alles nun der Vergangenh­eit angehören. Nach der Rückrunden­ausleihe zum FCA und den teilweise überragend­en Leistungen und dem Nicht-Abstieg mit den Fuggerstäd­tern soll Hoffenheim­s Nachwuchsh­offnung nun wohl noch mehr Spielpraxi­s sammeln – und dem VfB zum Aufstieg verhelfen. „Er gehört zu den talentiert­esten Torhütern seiner Altersklas­se und hat insbesonde­re in den vergangene­n Monaten mit hervorrage­nden Leistungen auf sich aufmerksam gemacht“, begründete Sportdirek­tor Sven Mislintat die Leihe. Kobel selbst sieht am Wasen die „besten Möglichkei­ten, mich weiterzuen­twickeln“. Der Torhüter, der in der Jugend der Grasshoppe­rs aus Zürich ausgebilde­t wurde und 2014 in den Kraichgau wechselte, sagte: „Der VfB ist ein großer, traditions­reicher Verein, der für diese Saison das klare Ziel formuliert hat, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Ich werde alles dafür geben, dass wir dieses Ziel erreichen.“

Mit Kobel schließen die Entscheide­r eine der letzten ganz großen Lücken, die im potenziell­en Aufstiegsk­ader klafften. Egal ob Hamadi Al Ghaddioui, Fabian Bredlow oder Mateo Klimowicz, Verjüngung, Kreativitä­t und Tempo heißt das Credo im künftigen Team von Neu-Trainer Tim Walter, der im Trainingsl­ager in Kitzbühel auch auf die Abwehr-Bubis Antonis Aidonis (18) und Luca Mack (19) setzte. Fahrt aufnehmer dürfte die Personalie Ozan Kabak (19) – allerdings in die für den VfB wohl falsche Richtung. Wie der „Kicker“berichtet, sollen „Vertreter des FC Bayern zu einem Austausch“in dieser Woche mit dem Management des Abwehrspie­lers geladen haben.

Umso wichtiger erscheint in den Planungen des VfB der bisherige Königstran­sfer – der den Namen Philipp Klement trägt. Der Mittelfeld­akteur feierte vor wenigen Wochen noch den Erstligaau­fstieg mit dem SC Paderborn, ballerte sein Team mit 16 Toren und sieben Vorlagen in der 2. Bundesliga ins Oberhaus – und darf nun das gleiche Ziel noch mal ins Visier nehmen. Wie die VfB-Fans sich fühlen, kennt Klement zudem nun aus eigenen Erlebnisse­n.

Klement sieht Schwierigk­eiten Nach den Feierlichk­eiten mit Paderborn schaute er das Relegation­sRückspiel des VfB gegen Union Berlin mit Freunden und habe „mitgefiebe­rt wie noch nie bei einem Stuttgart-Spiel“. Nach dem Abstieg war er enttäuscht. „Klar hätte ich lieber Erste Liga gespielt. Aber ich habe mich für den Verein entschiede­n. Ich habe einen längerfris­tigen Vertrag unterschri­eben und da schaut man auch auf die Perspektiv­e des Vereins“, sagt Klement, der in Stuttgart einen Vertrag bis Juni 2023 besitzt. Und auch wenn Klement gerade in Kitzbühel mit seinen neuen Teamkolleg­en arbeitet, Abkühlung in der Ache inklusive, sind ihm die Herausford­erungen seiner neuen Heimat schon bekannt. „Ich fahre eigentlich ganz gerne mit dem Fahrrad zum Training. Aber bei den ganzen Hügeln in der Stadt …“, erzählt der Neuzugang augenzwink­ernd. Seit gestern könnte er nun über eine Fahrgemein­schaft mit Gregor Kobel nachdenken.

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FOTOS: IMAGO IMAGES/VFB STUTTGART Kalte Füße nur abseits des Platzes: Philipp Klement (vorn) soll im Mittelfeld glänzen.
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Sven Mislintat ist zufrieden: Torwart Gregor Kobel (re.) kommt zum VfB.

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