Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Süße Revolution
Wie Ritter-SportChef Ronken die Zukunft der Traditionsmarke plant Gewerbliche Anzeigen 0751 / 29 55-0 Private Anzeigen 0751 / 29 555 444 AboService 0751 / 29 555 555
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KRONACH (dpa/ank) - Der Fernsehhersteller Loewe ist nach 2013 erneut pleite und will zum Wochenende kurzfristig den Betrieb einstellen. Dem oberfränkischen Traditionsunternehmen mit Sitz in Kronach ist das Geld ausgegangen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Geschäftsführung hervorging. Demnach waren Gläubiger nicht gewillt, ein weiteres Darlehen zur Fortsetzung des Betriebs zu geben.
Den mehr als 400 Beschäftigten droht zum größten Teil der Verlust ihrer Arbeitsplätze. „Wir haben den Mitarbeitern heute in der Betriebsversammlung mitgeteilt, dass sie zum 1. Juli freigestellt werden, bis auf eine Kernmannschaft, um den Investorenprozess voranzutreiben“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß. Die Kernmannschaft bezifferte der Bayreuther Rechtsanwalt auf zehn bis fünfzehn Mitarbeiter. Die Geschäftsführung hofft aber nach wie vor auf einen Investor, der das Unternehmen retten könnte.
Der Bezirksleiter der IG Metall, Jürgen Horn, macht den britischen Finanzinvestor Riverrock für die Verschärfung der Krise verantwortlich: Laut IG Metall hat Riverrock Loewe in der Vergangenheit bereits mit einem zweistelligen Millionendarlehen ausgeholfen, ist nun aber nicht bereit, einen weiteren Kredit zu geben. „Es deutet einiges darauf hin, dass der Finanzinvestor Riverrock abwartet, bis Loewe endgültig ausgeblutet ist, um erst danach mit den Trümmern des Unternehmens Geld zu verdienen“, hatte Horn in einer Stellungnahme gesagt. Eine Reaktion von Loewe oder Riverrock auf die Kritik gab es zunächst nicht.
Riverrock hatte Ende 2017 auch große Teile des insolventen Küchenbauers Alno übernommen, wodurch zum Jahreswechsel 2017/18 die Produktion am Standort Pfullendorf wieder aufgenommen werden konnte.