Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Behörden im Südwesten finden zu wenig Pflegeeltern
ESSLINGEN (lsw) - In Baden-Württemberg können zahlreiche Kinder und Jugendliche nicht an Pflegeeltern vermittelt werden, weil es nicht genug freiwillige Familien gibt. „Es wird immer schwieriger, ausreichend Pflegefamilien zu finden“, sagte Ursel Wolfgramm, Vorsitzende des Wohlfahrtsverbands der Paritätische Baden-Württemberg e.V., am Dienstag in Esslingen.
Im Jahr 2017 wurden rund 8500 Kinder und weitere knapp 1100 unbegleitete minderjährige Ausländer durch das Jugendamt untergebracht. „Das ist zwar eine hohe Zahl“, sagte Ministerialdirigentin Christine Jacobi vom baden-württembergischen Sozialministerium. „Der Bedarf an geeigneten Pflegefamilien ist aber unverändert groß.“Genaue Zahlen liegen den Verbänden aber nicht vor.
Das Verhältnis von untergebrachten zu nicht vermittelten Kindern entspricht in Baden-Württemberg
Messerstecher muss in der Psychiatrie bleiben
PFULLENDORF/HECHINGEN (chw) – Der vorsitzende Richter am Landgericht Hechingen, Hannes Breuker, hat die vorerst unbefristete Unterbringung eines 34-Jährigen in einer psychiatrischen Einrichtung verfügt, der Anfang Dezember vergangenen Jahres seine um ein Jahr jüngere Frau mit 30 Messerstichen getötet hat. Laut einem Gutachten leidet der Mann unter paranoider, haluzinatorischer Schizophrenie und ist schuldunfähig. Der Mann kann sich an die Tat nicht erinnern, da er seine Handlung verdrängt hat. Er sagt aber selbst, „Ich muss es gewesen sein“. An der Tat durch den Mann kann es laut Richter Breuker keinen Zweifel geben. Der Richter ermahnte den Mann, sich an seiner Behandlung aktiv zu beteiligen, sonst müsse er unter Umständen für den Rest seines Lebens in der Psychiatrie bleiben.
Menschen im Südwesten besonders sparfreudig
STUTTGART (epd) - Baden-Württemberg ist nach Angaben des Statistischen Landesamts das sparfreudigste Bundesland. Der Anteil des Sparvolumens am verfügbaren Einkommen belief sich 2017 auf 11,6 Prozent, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Stuttgart mit. Im Jahr 2017 haben die privaten Haushalte im Südwesten mit insgesamt gut 32,2 Milliarden Euro 4,4 Prozent mehr gespart als im Vorjahr. Dies entspreche einer ProKopf-Ersparnis von über 2930 Euro.
Grundsteuer-Regelung für Südwesten ist noch offen
STUTTGART (lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) lässt bislang offen, ob BadenWürttemberg eigene Regelungen im Zuge der Grundsteuerreform erlassen wird. Ob das Land von der geplanten Öffnungsklausel Gebrauch mache und wenn ja, unter welcher Maßgabe, werde derzeit noch geprüft, sagte Kretschmann am Dienstag. Hingegen hatten der schwarze Koalitionspartner mit Vizeregierungschef Thomas Strobl (CDU) ausdrücklich darauf gepocht, dass die Länder Regelungen zur Grundsteuer selber gestalten dürfen. Nehmen Länder dies nicht in Anspruch, gilt für sie die vom Bund vorgesehene Regelung. grob dem Trend in anderen Bundesländern. Mit einer neuen Kampagne unter dem Titel „Das passt. Kindern Familien ermöglichen“wollen Land und Verbände für das Pflegeeltern-Konzept werben. Geplant sind ein eigener Internetauftritt, eine Wanderausstellung, Plakate und Aktionstage. Im Paritätischen Baden-Württemberg sind wichtige Landesverbände zum Thema Vollzeitpflege und einige Jugendhilfeträger vertreten, die im Bereich des Pflegekinderwesens aktiv sind.
Doppelhaushalt-Beratungen werden ernst
STUTTGART (lsw) - Die Beratungen zum Doppelhaushalt des Landes werden ernst. „Wir kommen jetzt in die Phase, wo relevante Entscheidungen getroffen werden müssen“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) am Dienstag. Dabei klafft die Lücke zwischen den Wünschen der Ministerien und dem Machbaren noch weit auseinander. Nach Sitzmanns Angaben stehen 2020 rund 150 Millionen Euro für dauerhafte Mehrausgaben bereit – 2021 sind es weitere 150 Millionen Euro. Die Ministerien hätten aber Schätzungen zufolge Mehrausgaben von 2 bis 3 Milliarden Euro pro Jahr angemeldet.
18-Jähriger liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei
SCHWÄBISCH GMÜND (lsw) - Ein 18 Jahre alter Autofahrer hat sich in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) eine wilde Jagd mit der Polizei geliefert. Der Mann war nach Polizeiangaben in der Nacht auf Dienstag ohne Führerschein unterwegs und stand unter Drogen, als er in eine Verkehrskontrolle geriet. Statt anzuhalten, beschleunigte er den Wagen. Den Angaben zufolge kam der Jugendliche von der Fahrbahn ab und krachte daraufhin beim Rückwärtsfahren beinahe gegen den Streifenwagen, der ihm gefolgt war. Später fuhr der 18-Jährige kurz mit rund 200 Stundenkilometern und ohne Licht vor der Polizei davon. Die Beamten verloren ihn aus dem Blick – konnte den Raser jedoch kurz darauf durch sein Kennzeichen ermitteln.
Polizei rettet Baby aus überhitztem Wagen
SCHORNDORF (lsw) - Die Polizei hat in Schorndorf (Rems-MurrKreis) ein drei Monate altes Baby aus einem überhitzten Auto gerettet. Die Mutter hatte das Kind gerade ins Auto gelegt, als sich aufgrund eines technischen Defekts die Wagentür von allein verriegelte, teilte die Polizei mit. Leider befand sich auch der Schlüssel noch in dem Auto. Aufgrund der Hitze setzte die Frau sofort den Notruf ab. Die Feuerwehr schlug eine Scheibe ein und rettete das bereits überhitzte Kind. Das Baby wurde durch einen Kinderarzt versorgt – ihm geht es inzwischen wieder gut.