Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Eifriges Üben für das Heimatfest
Seit 50 Jahren fährt die Laupheimer Ein- und Hochradgruppe unter dem Namen „Staub“
LAUPHEIM - Am Montagabend kurven mindestens 20 junge Einradfahrer auf der Wendeplatte der Insel in Laupheim. Die Ein- und Hochradgruppe trainiert – 2019 fährt sie zum 50. Mal unter dem Namen „Staub“beim Heimatfest mit. Die Radler auf den mittelhohen Gefährten üben auf dem Kero-Gelände für ihren Auftritt, fahren Kreise und Achten. Währenddessen pedalen vier junge Frauen die Straße entlang, ganz gelassen, in schwindelerregender Höhe zwischen zwei und drei Metern. 1970 übernahm Alfred Staub die Leitung der Gruppe, deren Anfänge bis 1949 zurück gehen. Seit knapp 30 Jahren ist seine Tochter Anita StaubWinkler Dreh- und Angelpunkt der Radler. 27 Jahre saß sie selbst auf dem Rad. „Wir sind eine richtig tolle Einradfamilie“, sagt sie.
Ähnlich beschreiben es Ayline und Ines, die seit 22 Jahren dabei sind. Eine Radlerin, die inzwischen in Kanada lebt, reise extra an, um teilzunehmen. „Vor allem die hohen Radler sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, erklärt Ayline. 14 Hochräder sind vorhanden, neue müssten selbst angefertigt werden. „Besonders die originalen Hochräder, die noch von Franz Kiesle stammen, werden deshalb wie rohe Eier behandelt“, sagt Anita Staub-Winkler. Doch auch die Kinder auf den kleinen Rädern sind zufrieden: „Es macht einfach Spaß“, sagt Sarah (7). „Anita macht das mit Einsatz und Elan“, lobt eine Mutter, die beim Training zusieht.
Geändert habe sich in den vergangenen Jahren wenig, sagt StaubWinkler. Das Auffälligste ist die gewachsene Teilnehmerzahl. Fuhren in den Anfängen eine Handvoll Kinder und Jugendlicher mit, sind es im Jubiläumsjahr 87. Ein weiteres Detail: Beim diesjährigen Heimatfest trägt die Gruppe Staub nicht wie gewohnt ein weißes, sondern ein goldenes TShirt. Die sechs Wochen vor dem Heimatfest sind seit jeher der Trainingszeitraum der Gruppe Staub, immer montags bis donnerstags eine Stunde am Abend. Am Freitag vor dem Fest steht ein Ausflug zum Pizzaessen an – natürlich auf dem Einrad.
Auch der Trainingsort hat sich seit Jahren nicht geändert. „Alle Insulaner unterstützen uns“, betont Staub-Winkler. Ihr Wunsch für die Zukunft: „Keine schweren Unfälle.“Sie selbst möchte weitermachen, so lange sie kann. „Und dann hoffe ich, dass meine Tochter übernimmt.“