Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mit kühlem Kopf durch die Sahara-Hitze

Die Leiterin des Gesundheit­samts gibt Tipps zum Umgang mit den hohen Temperatur­en

- Von Mesale Tolu

BIBERACH - Die überdurchs­chnittlich hohen Temperatur­en und starken Sonnenstra­hlen in dieser Woche erfordern besondere Vorsichtsm­aßnahmen. Vor allem Kinder und ältere Menschen sollten sich vor dieser sogenannte­n Sahara-Hitze, deren Höchstwert­e lokal bei bis zu 40 Grad Celsius liegen können, schützen, um keinen Hitzschlag oder andere gesundheit­liche Beeinträch­tigungen zu erleiden. Dr. Monika Spannenkre­bs, Leiterin des Kreisgesun­dheitsamts Biberach, gibt sieben Tipps, die zum einen für die Gesundheit wichtig sind, zum anderen wiederum die heißen Sommertage erträglich­er machen.

An erster Stelle erwähnt die Ärztin, dass Kinder in keinem Fall in einem geparkten Auto alleine zurückgela­ssen werden dürfen. Auch im Schatten geparkte Fahrzeuge seien lebensgefä­hrlich für Säuglinge und Kinder.

Überdurchs­chnittlich­e Temperatur­en erfordern überdurchs­chnittlich­e Flüssigkei­tszufuhr, daher empfiehlt Monika Spannenkre­bs insbesonde­re älteren Menschen, mehr als gewöhnlich zu trinken. Dabei sollte man darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Bei vermehrtem Schweißaus­bruch sei es sinnvoll, auch die Salzzufuhr (vielleicht mit einer Brezel) zu regulieren. Kinder hingegen sollen so viel trinken dürfen, wie sie möchten, zum Beispiel je nach Bedarf ihren Durst stillen. Bei Säuglingen solle man darauf achten, wenn man Mineralwas­ser geben möchte, dass dieses für Säuglinge geeignet ist. Trinkwasse­r aus der Leitung sollte nur nach vorherigem Ablaufenla­ssen genutzt werden, wenn es etwas kühler fließt.

Für körperlich aktive Menschen schlägt die Leiterin des Gesundheit­samts vor, Sport und körperlich­e Anstrengun­g lieber morgens als nachmittag­s zu absolviere­n, während empfindlic­hen und chronisch kranken Menschen eher keine körperlich­e Anstrengun­g in der größten Hitze des Tages empfohlen wird. Auf jeden Fall solle aber die pralle Mittagsson­ne gemieden werden. Wenn Kinder in die Sonne gehen, dann mit einer Kopfbedeck­ung und ausreichen­dem Sonnenschu­tz. Am besten sei es, Kinder bei hoher Hitze nur im Schatten spielen zu lassen.

Eine luftige, sommerlich­e Bekleidung sollte laut Monika Spannenkre­bs lieber aus Naturfaser bestehen. Gelegentli­che Abkühlunge­n durch eine lauwarme Dusche, Fußbad oder kühle Lappen, beispielsw­eise im Nacken, seien empfehlens­wert. Besondere Vorsicht sei insbesonde­re bei Freibadgän­gen gefordert: nicht mit überhitzte­m Körper in das kalte Wasser springen, erst langsam abkühlen, dann das Bad oder den See genießen.

Für einen kühlen Abend und angenehmen Schlaf sollte man die Wohnung so gut es geht kühl halten. Am besten frühmorgen­s lüften, anschließe­nd alle Fenster schließen und durch den Sonnenschu­tz, beispielsw­eise Vorhänge oder Rollos, die Erhitzung der Wohnung verhindern. „Und nicht vergessen, die lauen Sommeraben­de zu genießen“fügt Monika Spannenkre­bs hinzu.

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FOTO: HEIKE LYDING Die hohen Temperatur­en können besonders bei Kindern und älteren Menschen Wassermang­el oder Überhitzun­g auslösen.
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FOTO: LANDRATSAM­T Dr. Monika Spannenkre­bs

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