Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Habeck irrt

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Zum Interview „ Politik ist kein Spiel“mit Robert Habeck ( 18. Juni):

Der grüne Hoffnungst­räger Habeck hat sich leider noch nicht von den alten Irrtümern der Grünen gelöst: Seine Haltung zur Vermögenst­euer berücksich­tigt nicht, dass inzwischen fast alle Länder Europas auf eine Vermögenst­euer verzichten, weil eine gerechte Bewertung des Vermögens nur mit hohen Verwaltung­skosten und mit rechtliche­n Schwierigk­eiten möglich ist. Bei Aktien- oder Geldvermög­en ist es noch einfach. Schwierig wird es bei Immobilien­vermögen, Betriebsve­rmögen, Auslandsve­rmögen, geldwerten Rechten (Patentrech­ten, Verlagsrec­hten und so weiter). Auch die laufende Bewertung von geldwerten Ansprüchen aus gesetzlich­en Renten, Betriebsre­nten, Riesterren­ten, Lebensvers­icherungen und so weiter und deren Kapitalisi­erung ist schwierig. Obendrein müssen für eine Vermögenss­teuer diese Werte jährlich an die Markt- und Anspruchse­ntwicklung angepasst werden. Die jährlichen Erhebungsk­osten für eine Vermögenst­euer kann deshalb bis zu 30 Prozent ihres Ertrages verschling­en. Wenn man die auseinande­r driftende Schere zwischen Arm und Reich angehen will, dann eignet sich dafür weitaus besser die Erbschafts­teuer, denn diese muss man nicht jährlich fortschrei­ben, sondern nur einmal je Generation – also etwa alle 30 Jahre – erheben. Da kann man sich diesen Aufwand eher leisten! Dieser Weg wird in vielen Ländern begangen.

Helmut Schön, Ravensburg

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