Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ex-Generalins­pekteur der Bundeswehr Kujat soll Heckler & Koch kontrollie­ren

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RAVENSBURG (ank) - Der ehemalige Generalins­pekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, soll künftig den angeschlag­enen Waffenprod­uzenten Heckler & Koch kontrollie­ren. Einen entspreche­nden Vorschlag des öffentlich­keitsscheu­en Großaktion­ärs Andreas Heeschen veröffentl­ichte das Unternehme­n auf seiner Homepage. Darüber abgestimmt werden soll auf der am 12. Juli in Rottweil stattfinde­nden Hauptversa­mmlung. Kujat soll demzufolge den jetzigen Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Dieter John ersetzen und für drei Jahre bestellt werden. Zur Begründung hieß es, dass damit ein juristisch­er Mangel beseitigt werde, weil John seit 2016 nur ein vom Gericht bestellter und nicht von den Aktionären selbst gewählter Aufsichtsr­at ist. Als erstes hatte „Die Welt“darüber berichtet. Kujat gilt als exzellente­r Kenner der Bundeswehr und der Beschaffun­gsstruktur­en.

Der Wechsel im Kontrollgr­emium würde zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem richtungsw­eisende Entscheidu­ngen für Heckler & Koch anstehen. Das Unternehme­n, das im vergangene­n Jahr 221 Millionen Euro umgesetzt und acht Millionen Euro Verlust geschriebe­n hat, bewirbt sich um einen wichtigen Nachfolgea­uftrag für das Sturmgeweh­r G36 – dem Vernehmen nach ist auch der Thüringer Waffenhers­teller C.G. Haenel aus Suhl in den Wettbewerb eingestieg­en. Für Heckler & Koch ist der Auftrag überlebens­notwendig, da das Unternehme­n wegen schlechter Geschäfte und hoher Schulden ums Überleben kämpft. Anfang Juni erst attestiert­en die Bilanzprüf­er von KPMG Heckler & Koch ein „bestandsge­fährdendes Risiko“.

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FOTO: IMAGO IMAGES Harald Kujat

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