Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Überwinde den Schweinehund in dir
In „Pets 2“müssen die tierischen Helden ihre Ängste überwinden
Das geheime Leben der Haustiere“, wie Pets im Original mit vollem Titel heißt, hat sicher schon Millionen Frauchen und Herrchen beschäftigt: Was macht der tierische Mitbewohner eigentlich, wenn Mensch sich außer Haus begibt? Aus dieser so simplen wie reizvollen Prämisse hat der erste „Pets“Film einiges an Charme und Humor gewonnen und sich verdientermaßen zum Kassenerfolg gemausert.
Nun wurde allerdings das Geheimnis über das turbulente Eigenleben der Haustiere – Kurzfassung: Sie machen, was sie wollen – gelüftet, weshalb sich die Frage nach der Handlung einer Fortsetzung stellt. Während sich die Konkurrenten von Pixar dazu sicherlich ein hochschwebendes Konzept überlegt hätten, ge
hen Illumination Entertainment („Minions“) einen geradlinigeren Weg und erzählen einfach neue Abenteuer der beliebtesten Figuren.
Im Grunde vereint „Pets 2“gleich drei Geschichten, die zum Ende hin recht lose zusammengeführt werden und die eher breit aufgestellte Botschaft vermitteln: Besiege deine Ängste – etwas Risiko gehört zum Leben. Der zentrale Handlungsstrang ist fokussiert auf Jack-Russell-Terrier Max mit der Stimme von Jan Josef Liefers. Der hatte im ersten Teil gelernt, sich mit dem neuen Haustier, Neufundländer-Mischling Duke (Dietmar Bär) zu arrangieren. Jetzt gibt es allerdings neue Konkurrenz um die Aufmerksamkeit von Besitzerin Katie (Stefanie Heinzmann): Ein Baby ist unterwegs! Nach schwierigem Auftakt freundet sich Max mit dem kleinen Liam an, wird fortan aber von der geradezu manischen Sorge geplagt, dem kleinen Jungen könne etwas passieren. Und der Familienausflug aufs Land birgt besonders viele Risiken. Während Max die Stadt verlässt, soll Spitz-Dame Gidget (Jella Haase) sein LieblingsSpielzeug beschützen. Doch das landet aber durch unglückliche Umstände im Haushalt einer älteren Dame.
Man sieht schon: Besondere Handlungstiefe ist von „Pets 2“nicht zu erwarten, dafür kann hier die Umsetzung punkten. Denn für die Rettungsaktion will sich Gidget als Katze tarnen und erhält dazu Unterricht von der grandios-blasierten Hauskatze Chloe (Martina Hill).
Reichlich Action gibt es schließlich im dritten Handlungsstrang. War Kaninchen Snowball (Fahri Yardim) im ersten Teil noch Anführer der Gruppe der „Weggeworfenen Haustiere“, hat es nun eine neue Besitzerin gefunden: Ein kleines Mädchen, das seinem Lieblingstier gerne ein Superhelden-Kostüm überzieht.
„Pets 2“richtet sich in erster Linie an jüngere Besucher, wobei auch erwachsene Begleiter trotz weniger direkt auf sie zugeschnittener Elemente an den putzigen tierischen Helden ihren Spaß haben könnten. Mit gut 80 Minuten kommt der Film recht knapp daher, dreht dafür im Abspann nochmals richtig auf und zeigt sowohl Real-Videos als auch eine denkwürdige Szene mit Captain Snowball – da lohnt das Sitzenbleiben.