Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Synchronschwimmen als Antidepressivum
„Ein Becken voller Männer“: Eine französische Komödie macht Laune
Gegen Depressionen gibt es viele Behandlungsmethoden. Einer eher ungewöhnlichen Therapie unterzieht sich eine Gruppe von mittelalten Männern in der Komödie des Franzosen Gilles Lellouche. Nach bereits zwei Komödien zum Thema „Synchronschwimmen für Männer“kommt nun die französische Variante ins Kino – und schneidet im Vergleich nicht schlecht ab.
Bertrand schluckt seit Monaten schon Psychopharmaka. Er ist arbeitslos, hängt Zuhause herum und geht Frau und Kindern ziemlich auf die Nerven. Eines Tages entdeckt er im Schwimmbad seiner kleinen französischen Heimatstadt einen Kurs für Synchronschwimmen für Männer und schreibt sich ein. Er trifft auf Seinesgleichen: Männer über 40, die in der Sinnkrise stecken.
Mit „Ein Becken voller Männer“hat der französische Schauspieler Gilles Lellouche seinen ersten Langfilm
realisiert. Darin vereint er Charaktere und Geschichten, die nicht unterschiedlicher sein können: Laurent kann seine Aggressionen nicht beherrschen, woran seine Familie zerbricht. Marcus steht vor seiner vierten Geschäftspleite, Simon träumt noch immer von einer Karriere als Rockstar und Thierry kommt mit Frauen nicht zurecht. Auch die beiden Trainerinnen Delphine und Amanda haben ihr Päckchen zu tragen.
„Swimming with Men“aus Großbritannien und die schwedische UrVariante „Männer im Wasser“haben das Thema schon erfolgreich bearbeitet. Das Erzählmuster, nach dem Lellouche verfährt, ist demnach bekannt. Zum Kinospaß wird der Film dennoch. Dafür sorgt vor allem die Besetzung, denn Lellouche ist es gelungen, Stars wie Mathieu Amalric, Benoît Poelvoorde und Guillaume Canet für den Film zu gewinnen – die drei Monate lang Unterricht im Synchronschwimmen nehmen mussten. Sie verkörpern nun in die Jahre gekommene Männer, die mit ihren unathletischen Körpern versuchen, zur Musik Figuren zu schwimmen. Das klappt mehr schlecht als recht. In Frankreich entwickelte sich die Komödie schnell zu einem Kinohit: Mehr als vier Millionen Zuschauer machten den Film zu einem der erfolgreichsten des vergangenen Jahres. (dpa)