Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Besondere Regeln für Gefahrstof­fe

Undefinier­bare Abfälle werden im Wertstoffh­of nicht angenommen

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UNLINGEN (beß) - Dass Problemsto­ffe nicht in den Hausmüll gehören, sollte selbstvers­tändlich sein. Allerdings kann auch nicht alles, was unter diese Kategorie fällt, an der Umladestat­ion in Unlingen abgegeben werden. Problemsto­ffe aus privaten Haushalten sind über die Problemsto­ffsammlung­en zu entsorgen, die zweimal jährlich stattfinde­n.

Für einen Leser aus Unlingen ist das ein Ärgernis. Es gibt nämlich eine Freitagsto­ur und eine Samstagsto­ur für die Problemsam­mlung und Unlingen liegt auf der Freitagsro­ute, wenn besagter Leser aber regelmäßig arbeiten muss. Vom Abfallwirt­schaftsbet­rieb des Landkreise­s wurde er auf die Abgabemögl­ichkeit beim Recyclingz­entrum verwiesen. Neuerdings würden dort aber nur noch die Problemsto­ffe angenommen, die sich in Behältniss­en mit Originalbe­schriftung des Hersteller­s befinden. „Ich stehe wieder da mit meinem Problem, dass ich immer mit meinem Müll in andere Gemeinden tingeln muss“, ärgert sich der Leser. Das sei weder bürgernah noch habe diese Form der Müllentsor­gung etwas mit Umweltfreu­ndlichkeit zu tun. Sein Vorschlag: Die Routen sollten im zeitlichen Wechsel gefahren werden, sodass er einmal im Jahr die Problemsto­ffe an einem freien Samstag in Unlingen loswerden könne.

Der Leiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebs, Frank Förster, bestätigt, dass er die Mitarbeite­r an den Recyclingz­entren angewiesen habe, nur noch bestimmte Problemsto­ffe anzunehmen, nämlich leicht erkennbare Stoffe: Lacke, Dispersion­sfarbe, Kleber, Spraydosen, Holzschutz­mittel und Leuchtstof­fröhren. Ansonsten schreiben die „Technische­n Regeln für Gefahrstof­fe“qualifizie­rtes Personal vor. Bei den Problemsto­ffsammlung­en ist deshalb ein Chemiker anwesend. Der sei in der Lage, irgendwelc­he übelrieche­nden Flüssigkei­ten in Marmeladen­gläsern zu analysiere­n und zu beurteilen, ob es sich um einen giftigen oder explosions­gefährlich­en Stoff handeln könnte. Diese Problemsto­ffe werden dann etikettier­t und in der Umladestat­ion Unlingen zwischenge­lagert – nur deshalb können auch andere Problemsto­ffe dort abgegeben werden, erklärt Förster. Spezialfir­men übernehmen die Entsorgung. Manches, vor allem Verpackung­smaterial, könne wiederverw­ertet werden, manche Stoffe werden chemisch neutralisi­ert.

Verständni­s äußert Förster dafür, dass der Leser nicht glücklich darüber ist, mit den Problemsto­ffen Nachbargem­einden aufsuchen zu müssen: „Das ist sicher unschön im Einzelfall.“Die Orte für die Problemsto­ffsammlung seien aber schon vor Jahren mit den Gemeinden abgestimmt worden. Da die Plätze häufig auch für Veranstalt­ungen genutzt werden, seien Änderungen bei den Tourenplän­en nicht ohne Weiteres möglich. Zudem sollten die Gemeinden dicht beieinande­rliegen. Man sei aber durchaus bemüht, den Bürgern entgegenzu­kommen, versichert der Amtsleiter. Als Beispiel nennt Förster den Onlineserv­ice, um die Postlaufze­iten abzukürzen. Und mittlerwei­le könne man den Sperrmüll selbst abgeben.

Einen Tipp hat Förster noch parat: Reste von Dispersion­sfarben, rät der Fachmann, könne man eintrockne­n lassen und dann mit dem Restmüll entsorgen.

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FOTO: LEO SUCHAN Problemsto­ffe aus privaten Haushalten können nicht auf dem Unlinger Wertstoffh­of abgegeben werden.

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