Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Positionss­piele haben begonnen

Sportdirek­tor Sven Mislintat ruft beim VfB Stuttgart das Leistungsp­rinzip als Credo aus

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KITZBÜHEL (dpa) - Niemand soll sich eines Kader- oder gar Stammplatz­es beim VfB Stuttgart sicher sein können – das ist dem neuen Sportdirek­tor Sven Mislintat sehr wichtig. Also betont er, dass selbst die Hierarchie unter den Torhütern, neben den beiden Neuzugänge­n Gregor Kobel (aus Hoffenheim, vergangene­s Halbjahr aber in Augsburg zwischen den Pfosten) und Fabian Bredlow (aus Nürnberg) sind noch Jens Grahl und der 18 Jahre alte Sebastian Hornung im Trainingsl­ager in Kitzbühel dabei, noch nicht fix ist. „Auch wenn viele das Gefühl haben, dass Greg schon die klare Nummer 1 ist: das ist aber ein offenes Rennen“, betont Mislintat.

Beim VfB ist knapp einen Monat vor dem Saisonstar­t in die zweiten Bundesliga noch vieles im Fluss. Die Mannschaft braucht nicht nur einen neuen Kapitän, sondern auch eine neue innere Struktur. Mit den zwei Oberschwab­en Mario Gomez (Unlingen) und Holger Badstuber (Rot an der Rot) sowie Daniel Didavi, Gonzalo Castro und dem aus familiären Gründen derzeit fehlenden Emiliano Insua sind nur noch fünf Profis aus der Kategorie „sehr erfahren“im Kader.

Eine Stammplatz­garantie hat ohnehin keiner. „Leistungss­port kommt von Leistung und von Leistungsp­rinzip. Das musst du immer wieder beweisen“, sagt Mislintat. „Wenn du den Kader durchgehst, dann siehst du schon, dass da durchaus Feuer sein kann auf der ein oder anderen Position.“Und genau das möchte er haben.

Für die Innenverte­idigung stehen Badstuber, Marc Oliver Kempf, der zuletzt an Fortuna Düsseldorf verliehene Marcin Kaminski, Timo Baumgartl und der junge Antonis Aidonis parat. Ozan Kabak steht zwar offiziell auch noch im Kader, wird den Verein aber für die festgeschr­iebene Ablösesumm­e von 15 Millionen Euro verlassen; der FC Bayern soll sein Interesse wieder aufgewärmt haben. Ins Trainingsl­ager kommt Kabak deswegen nicht mehr, Mislintat rechnet bald mit einer Entscheidu­ng.

Im Mittelfeld rangeln Castro, Didavi, Santiago Ascacíbar, Erik Thommy, David Kopacz, die Neuzugänge Philipp Klement, Atakan Karazor und Mateo Klimowicz sowie der zuletzt an den Hamburger SV verliehene Orel Mangala um die maximal vier Plätze.

Und im Sturm hat Gomez die Konkurrenz von Nicólas González, Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui, dem jungen Leon Dajaku und wohl auch bald von Sasa Kalajdzic. Der 21 Jahre alte Österreich­er ist sich laut Medienberi­chten mit dem VfB bereits einig, nur mit Admira Wacker Mödling müsse sich der Club noch einigen. Anastasios Donis dagegen ist zwar seit Dienstagna­chmittag im Trainingsl­ager, will den VfB aber verlassen. „Du siehst schon, dass da Zug reinkommt. Das macht es allen einfacher, auch Tim, zu sagen: ,Hey, gib Gas!’“, meint Mislintat.

Die Spieler scheinen die Situation anzunehmen. In den Bergen Tirols ist auffällig hohes Tempo in allen Einheiten, selbst die Hitze von deutlich über 30 Grad änderte daran nichts. „Die Stimmung ist gut, wir trainieren viel, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass jeder auch Bock drauf hat“, sagt Torwart Kobel. „Es ist schon ein guter Zug drin in den ersten Einheiten. Viel mit Ball, was mir gut gefällt. Die Intensität ist hoch.“

Wie sich die Stimmung verändert, wenn in gut vier Wochen das erste Mal die Kaderplätz­e in einem Pflichtspi­el vergeben werden, wird sich zeigen. Denn Ehrgeiz und Ansprüche haben die VfB-Profis alle.

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FOTO: IMAGO MAGES Abkühlung nach dem Training tut Not. Und keine Sorge: Der Stein, den VfB- Verteidige­r Holger Badstuber hier in die Ache wirft, hat keinem seiner Mitspieler wehgetan.

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