Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Firmen rechnen mit Zunahme von Datenklau
FRANKFURT (dpa/sz) Cyberattacken und Datendiebstahl sind für viele Unternehmen in Deutschland inzwischen eine konkrete Gefahr. Zwei von fünf Unternehmen haben in den vergangenen drei Jahren Hinweise auf Spionage entdeckt, gut jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) wurde mehrmals Ziel von Kriminellen – zumeist gab es Hackerangriffe auf ITSysteme.
CDUArbeitnehmer fordern höheren Mindestlohn
BERLIN (AFP) Der Arbeitnehmerflügel der CDU hat Verständnis für die Forderung der SPD nach einem höheren Mindestlohn, lehnt aber deren Weg dorthin ab. Die für die Festlegung des Mindestlohns zuständige Kommission habe in den vergangenen fünf Jahren „einen schlechten Job gemacht“, kritisierte der Vorsitzende des CDUArbeitnehmerflügels (CDA), KarlJosef Laumann, am Montag in Berlin. Die nötige Erhöhung dürfe aber nicht von der Politik vorgeschrieben werden, wie die SPD es wolle. Vielmehr müsse die Lohnhöhe weiter von den Tarifpartnern ausgehandelt werden, sagte Laumann.
Aufträge der Elektrobranche gehen deutlich zurück
FRANKFURT (dpa) Die schwache Nachfrage heimischer Kunden macht der deutschen Elektroindustrie weiter zu schaffen. Im Oktober ging das Auftragsvolumen in dem wichtigen Industriezweig deutlich um 5,3 Prozent zurück, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilte. Während die Bestellungen aus dem Ausland nur leicht sanken, brachen die aus Deutschland um elf Prozent ein. In den zehn Monaten von Januar bis Oktober blieben die Aufträge damit um 2,2 Prozent unter Vorjahr. Auch beim Umsatz bekam die Elektroindustrie die Abkühlung der Konjunktur zu spüren.
Bosch und Daimler starten Test ihres Mitfahrdienstes
STUTTGART/SAN JOSÉ (dpa) Mit einem Mitfahrservice in der kalifornischen Stadt San José testen Bosch und Daimler ihre gemeinsam entwickelte Technik für selbstfahrende Autos. Das vor rund eineinhalb Jahren angekündigte Pilotprojekt habe nun offiziell begonnen, teilten die beiden Partner am Montag in Stuttgart mit. Der Test soll zeigen, wie sich eine ganze Flotte von automatisierten Fahrzeugen in das Verkehrsnetz einer Millionenstadt integrieren lässt. Bosch und Daimler arbeiten den Angaben zufolge seit gut zweieinhalb Jahren gemeinsam an der Technologie.
Chinas Behörden verzichten auf ausländische Computer
PEKING (dpa) Chinas Behörden sollen nach einem Zeitungsbericht innerhalb von drei Jahren auf ausländische Computertechnologie oder Software verzichten. Wie die „Financial Times“am Montag berichtete, sieht eine Anweisung des Generalbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei an Regierungsbehörden und Institute vor, im nächsten Jahr 30 Prozent durch heimische Produkte zu ersetzen. Bis 2021 sollen nochmal 50 Prozent und 2022 der Rest ausgetauscht werden.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Beratungsgesellschaft EY in 453 deutschen Unternehmen. Die Zahlen fielen ähnlich hoch aus wie bei der vorigen Umfrage 2017. In den Jahren davor waren deutlich weniger Fälle genannt worden.
Fast alle befragten Geschäftsführer und ITExperten (97 Prozent) rechnen damit, dass die Gefahr durch Spionage oder Datenklau zunehmen wird.
Vor wenigen Tagen erst kam heraus, dass der Autobauer BMW Opfer eines mutmaßlich im Auftrag des Staates Vietnam initiierten Hackerangriffs wurde.
EYPartner Bodo Meseke mahnte: „Unternehmen haben im Schadensfall viel zu verlieren: ihre Geschäftsgeheimnisse, ihre Kundendaten und letztendlich auch das Vertrauen ihrer Geschäftspartner und Kunden. Deswegen sollte kein Unternehmen das Risiko unterschätzen – egal ob großer Weltkonzern oder kleiner Mittelständler.“
Schweizer Outdoorhersteller Mammut steht zum Verkauf
ZÜRICH (dpa) Der mehr als 150 Jahre alte Schweizer Bergsportausstatter Mammut steht zum Verkauf. Die Industriegruppe Conzzeta als Muttergesellschaft will sich auf das Geschäft mit Blechbearbeitung konzentrieren und sucht deshalb einen Käufer, wie sie am Montag in Zürich mitteilte. Das Unternehmen war im Jahr 1862 gegründet worden. Mammut setzte im vergangenen Jahr gut 250 Millionen Franken (Ende 2018 etwa 222 Millionen Euro) um. Das Unternehmen hat knapp 900 Mitarbeiter und ein Vertriebsnetz in 40 Ländern. Das Betriebsergebnis lag im vergangenen Jahr bei 5,2 Millionen Franken.
Lufthansa besiegelt Verkauf von CateringSparte LSG
FRANKFURT (dpa) Die Lufthansa hat den Verkauf des Europageschäfts ihrer CateringSparte LSG an die Schweizer Gategroup abgeschlossen. Über den Kaufpreis hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, teilte die Airline am Montag mit. Lufthansa bleibt in den Werken München und Frankfurt Minderheitseigner eines neu zu gründenden Gemeinschaftsunternehmens. Damit werde ein „nahtloser Übergang des Cateringgeschäftes sichergestellt“.
BASFChef will Geschäfte in Xinjiang prüfen
LUDWIGSHAFEN/ÜRÜMQI (dpa) Angesichts des Umgangs der chinesischen Führung mit der Minderheit der Uiguren durchleuchten einige deutsche Firmen ihre Geschäfte in der nordwestlichen Region Xinjiang. BASFChef Martin Brudermüller kündigte in der „Süddeutschen Zeitung“an, der Chemiekonzern werde prüfen, „ob wir uns etwas vorzuwerfen haben und dann gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen“. Bisher habe es aber keinen Druck der Behörden etwa bei Jobbesetzungen oder Überwachung gegeben. „Ich würde mir nicht vorschreiben lassen, wen ich einstelle und wen nicht“, betonte Brudermüller.
Sanofi will mit USZukauf Krebsgeschäft ausbauen
PARIS (dpa) Der französische Pharmakonzern Sanofi will mit dem Kauf des USUnternehmens Synthorx sein Krebsgeschäft stärken. Den Aktionären von Synthorx werden 68 USDollar je Aktie geboten, wie Sanofi am Montag in Paris mitteilte. Damit werde das USUnternehmen mit rund 2,5 Milliarden Dollar bewertet. Mit dem Gebot erhalten SynthorxAnteilseigner einen Aufschlag von 172 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs von Freitag. Das SynthorxManagement unterstützt das Angebot. Die an der Nasdaq gelistete Firma entwickelt GenTherapien gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten.