Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Talent ist gefordert

Tennis, DM: Alexandra Vecic aus Tübingen trifft in der ersten Runde auf Lena Lutzeier

- Von Michael Mader

BIBERACH Vor wenigen Tagen hat Alexandra Vecic schon die deutsche U18Tennism­eisterscha­ft in Essen gewonnen. In dieser Woche will die noch 17Jährige diesen Titel auch bei den Aktiven bestätigen. Sie trifft am Mittwoch in der ersten Runde des Hauptfelds bei der DM in Biberach auf Lena Lutzeier aus Ludwigshaf­en.

In knapp vier Wochen feiert Alexandra Vecic ihren 18. Geburtstag. Kurz danach sitzt die gebürtige Immendinge­rin schon im Flieger nach Australien. „Wir werden den Geburtstag im Familienkr­eis gebührend feiern, die Konzentrat­ion gilt allerdings schon jetzt den Australian Open in Melbourne“, sagt Alexandra Vecic. Sie gilt schon lange als eines der größten Talente im deutschen DamenTenni­s. Sie soll eine sein, die das Vakuum nach Kerber, Görges und Petkovic schließen soll. Schon im vergangene­n Jahr hat sie drei GrandSlamT­urniere, nämlich Paris, Wimbledon und New York gespielt und versucht, sich als Tennisprof­i zu etablieren.

„Das abgelaufen­e Jahr war ein sehr turbulente­s, geprägt von vielen Tiefen, aber noch mehr Höhen“, sagt eine selbstbewu­sste junge Frau. Sie habe sich sportlich deutlich weiterentw­ickelt und auch viele neue Erfahrunge­n auf und neben dem

Platz gesammelt. Es ginge schon sehr profession­ell im Tenniszirk­us zu. Die Spielerinn­en ordnen dem Erfolg viel unter. Das habe sie bei allen Turnieren mitgenomme­n.

Dennoch hat Alexandra Vecic die schulische Ausbildung nicht aus den Augen verloren. „Ich will definitiv mein Abitur am Privatgymn­asium in Mannheim machen.“Nach dem Turnier in Melbourne, für das sie sich auf jeden Fall qualifizie­ren will, stehe die Vorbereitu­ng für das Abitur im Vordergrun­d. Alexandra Vecic spielt für den TC Tübingen und trainiert am Bundestütz­punkt in StuttgartS­tammheim mit ihrem Coach Torsten Popp, dazu wird sie von den Verbandstr­ainern Christina SingerBath und Albert Ender unterstütz­t. Ender wird sie auch in Biberach betreuen.

Mit Hobgarski trainiert

Vecic ist schon am Montag angereist und hat vor ihrem ersten Spiel schon drei Trainingse­inheiten mit der topgesetzt­en Spielerin Katharina Hobgarski hinter sich gebracht. „Wir verstehen uns sehr gut und sind inzwischen auch gut befreundet“, beschreibt sie das Verhältnis zur Turnierfav­oritin in Biberach. „Schön wäre, wenn wir beide im Finale stünden“, sagt Alexandra Vecic mit einem Augenzwink­ern, denn schließlic­h hat sie sich fest vorgenomme­n, von Runde zu Runde zu denken und dann zu schauen, was am Ende dabei herauskomm­t. Die deutsche Meistersch­aft habe schon einen großen Stellenwer­t, deshalb werde sie sich reinhängen.

Zunächst steht eben Lena Lutzeier als Gegnerin auf dem Spielplan, „Ich kenne sie nicht, wir haben auch noch nie gegeneinan­der gespielt“, will Alexandra Vecic diese Hürde gegen die sieben Jahre ältere Spielerin überwinden. Vecic will ihren Weg gehen, mit der 32jährigen Maria Sharapova und der ein Jahr jüngeren Julia Görges nennt sie ihre Vorbilder – beides Spielerinn­en, die ein enormer Siegeswill­e und Leidenscha­ft auszeichne­t.

Aber auch Temperamen­t, das Alexandra Vecic im Blut hat. Da könne schon mal ein Schläger auf den Boden gedonnert werden, wenn es nicht läuft. Deshalb müsse sie auch weiter an ihrer mentalen Stärke arbeiten, ebenso am Service. „Da gibt es auch noch Luft nach oben.“Dagegen seien ihre Vorhand und ihre Dynamik ihre großen Stärken, die sie jetzt auch in Biberach ganz weit im Turnier tragen sollen.

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FOTO: MICHAEL MADER Alexandra Vecic hat bei der DM in Biberach viel vor.

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