Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Die Grüne Katharina Fegebank fordert SPD-Mann Tschentscher heraus
„Peter wer?“fragten viele Hamburger noch, als Peter Tschentscher (SPD) vor knapp zwei Jahren neuer Bürgermeister wurde. Dabei hatte der 54-Jährige zuvor sieben Jahre lang das Amt des Finanzsenators inne. Doch der als zurückhaltend, sachlich und fleißig geltende Tschentscher schaffte es schnell, seine Bekanntheit zu steigern. Der gebürtige Bremer ist Mediziner, großer Udo-Lindenberg-Fan, drückt dem HSV die Daumen – und spielt Klavier. Aufgewachsen ist Tschentscher im niedersächsischen Oldenburg. Er studierte in Hamburg, wurde promovierter Labormediziner. Tschentscher ist seit 1998
Gesellschaft: Bewusst haben die Grünen die Wirtschaft in den Vordergrund gestellt, sind für die Elbvertiefung und sprechen mit Aluminiumhütten über Strompreise.
So oder so: Die bisherige rot-grüne Koalition dürfte auch nach Sonntag eine komfortable Mehrheit in Deutschlands zweitgrößter Stadt haben: Denn die Ränder mit Linker (Umfragen: acht Prozent) und AfD (sieben Prozent) sind schwach.
Und auch bei den Bürgerlichen läuft es derzeit gar nicht rund: Die verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn. Schon früh interessierte er sich für Politik: „Ich habe mich schon als Schüler politisch engagiert, habe gegen Atomkraft demonstriert, gegen Berufsverbote, gegen nukleare Hochrüstung“, berichtete Tschentscher den Elb-Genossen bei seiner Wahl zum Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl.
CDU erreicht in den Umfragen gerade noch 13 bis 14 Prozent. Das wäre ein historisch schlechtes Ergebnis und eine Fortsetzung eines Niedergangs: 2004 hatte CDU-Bürgermeister Ole von Beust mit 47,2 Prozent sogar noch eine Alleinregierung auf die Beine stellen können. 2015 waren davon nur noch 15,9 Prozent übrig. Ein weiterer Niedergang der HamburgCDU könnte auch die Nachfolgesuche für die scheidende Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer beschleunigen. Denn die will am
Tschentschers Herausforderin Katharina Fegebank (Grüne) könnte als erste Frau an der Spitze des Hamburger Senats stehen. Die 42-Jährige will die erste Erste Bürgermeisterin der Hansestadt werden. „Die Zeit ist jetzt“, steht auf den Wahlplakaten der Mutter von einjährigen Zwillingen. Fegebank ist seit 2015 Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin
Tag nach der Wahl ihren Vorschlag für die Kandidatensuche vorlegen.
Für die FDP geht es bei der ersten großen Wahl nach dem ThüringenDebakel um viel: Der Partei bläst nach der Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich der Wind in Hamburg ins Gesicht. Wahlkämpfer werden angepöbelt, die Umfragewerte liegen bei und teilweise bereits unter fünf Prozent (2015: 7,1Prozent) – damit müssen die Liberalen um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft zittern. Verfehlen
in der Hansestadt. Sie ist seit 2004 bei den Grünen und machte dort Karriere: 2008 wurde sie Hamburgs jüngste Parteichefin, 2011 Bürgerschaftsabgeordnete. Fegebank gilt als Vertreterin der Realos. Fegebank wurde in Bad Oldesloe geboren. Sie wuchs in der Kleinstadt Bargteheide auf und kam Anfang 2004 in Berlin zu den Grünen. Zuvor hatte sie in Freiburg und Berlin Politik, Jura und Europawissenschaften studiert und als Projektmanagerin für eine Nichtregierungsorganisation sowie als Projektleiterin im Präsidium der Leuphana-Universität Lüneburg gearbeitet. (dpa)
sie diese Hürde deutlich, könnte auch Bundeschef Christian Lindner wegen der anfänglichen Fehler bei der Kemmerich-Wahl erneut unter Druck geraten. Die Wahlkämpfer geben sich kämpferisch: „Wir wehren uns dagegen, von einigen nun in die rechte Ecke gedrängt zu werden“, sagte Landeschefin Katja Suding bei einem Parteitag am Wochenende. Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels beschwört, man wolle nun Vertrauen in die FDP zurückgewinnen.