Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gestaltungsbeirat fordert Konzept für Freifläche
Rückbau des Gemeindesaals eröffnet Blick auf die Marienkirche – Wie der Platz genutzt werden könnte
LAUPHEIM (cdi) - Mit der Sanierung des katholischen Gemeindehauses hat sich der städtische Gestaltungsbeirat am vergangenen Donnerstag beschäftigt. Im Fokus standen der geplante Abbruch des Gemeindesaals und die Frage, wie die dadurch frei werdende Fläche genutzt werden kann. Für das Bauvorhaben hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart inzwischen grünes Licht erteilt. Die Kosten belaufen sich auf vier Millionen Euro.
Die Kernpunkte fasste Rolf Gurland vom zuständigen Architektenbüro zusammen: Der bestehende Gemeindesaal soll zurückgebaut werden, berichtete er. Die Pläne sehen vor, dass stattdessen auf dem Rumpf des Gemeindehauses – über dem Foyer an der Ecke Mittelstraße/Aststraße – ein Holzaufbau mit drei Fensterfronten entsteht. „Durch den Rückbau eröffnet sich von der Mittelstraße aus der Blick auf die Marienkirche“, sagte Gurland.
Der Beiratsvorsitzende Peter W. Schmidt sprach von einem „genialen Schachzug“. Der Blick auf die Marienkirche werte das Stadtbild auf. Doch ein ganz wesentlicher Punkt, auf den eine Antwort gegeben werden müsse, sei die Frage, was mit der neuen Freifläche passiert. „Da empfehlen wir ein Gesamtkonzept anzulegen.“Beiratsmitglied Bärbel Hoffmann ergänzte, dass „gefühlt ein halbes Fußballfeld“dazukomme. „Was hat die Kirche für Ideen für die Nutzung?“, fragte sie.
Pfarrer Alexander Hermann, der an der Sitzung des Gestaltungsbeirats teilnahm, legte dar, dass es seiner Meinung nach auf „eine gewisse Randverdichtung“ankomme. „Denn nur so entstehen ansprechende Plätze.“Was die Nutzung betrifft, könne er sich vorstellen, diese zum Teil als Spielfläche für die Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde zu nutzen. „Denn so etwas hatten wir in der Vergangenheit eher wenig.“
Arne Rüdenauer, ebenfalls Beiratsmitglied, betonte, dass die Chance genutzt werden müsse, ein einheitliches Erscheinungsbild für das Gemeindehaus zu schaffen. „Dass der Aufbau aus Holz ist, hat einen statischen Hintergrund“, entgegnete Gurland. Dass es sich um einen Holzbau handle, sei später von Außen kaum sichtbar. Insgesamt sieht der Architekt in den Bauplänen eine zeitgemäße Lösung: Für den bestehenden Platzbedarf sei der aktuelle Saal zu groß, und auch in Zukunft werde er in Hinblick auf die sinkenden Gemeindemitgliederzahlen zu groß sein.