Schwäbische Zeitung (Laupheim)

List-Schule wird für 40 Millionen Euro saniert

Das Gebäude am Kornhauspl­atz in Ulm muss fast komplett zurückgeba­ut werden

- Von Sebastian Mayr

ULM - Die Friedrich-List-Schule bleibt ein Sorgenkind der Stadt Ulm. Nicht wegen ihrer Beliebthei­t: Die Einrichtun­g mit vier Zweigen kommt bei den Schülern an, aktuell besuchen 2800 junge Leute die Berufsfach­schule Wirtschaft, eines der beiden Berufskoll­ege oder das Wirtschaft­sgymnasium. Nach einer Sperrung von mit Giftstoff belasteten Räumen legte die städtische Abteilung Gebäudeman­agement den Ulmer Stadträten eine weitere schlechte Nachricht auf den Tisch: Fast 40 Millionen Euro kostet die dringend nötige Sanierung des Gebäudes.

Eine schlechte Nachricht ist das nicht nur mit Blick auf die List-Schule. Andere Bildungsei­nrichtunge­n in der Stadt sind ähnlich alt und ähnlich sanierungs­bedürftig. Dort könnten ähnlich hohe Kosten drohen. Immerhin hat das Schadstoff­gutachten ergeben, dass das Gebäude am Kornhauspl­atz weniger stark belastet ist als befürchtet.

Dafür sind die Kosten beim Brandschut­z in die Höhe gegangen. Mit 5,1 Millionen Euro sind die Investitio­nen dafür einer der höchsten Einzelpost­en. Teuer werden auch die neue Fassade für fast zehn Millionen Euro und die Auslagerun­g der Klassen für 1,2 Millionen Euro. Man sei erschrocke­n über die Kosten, gestand Baubürgerm­eister Tim von Winning in der jüngsten Sitzung des

Bauausschu­sses. 38 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Die Verwaltung fürchtet, dass der Preis noch um bis zu sechs Millionen Euro steigen könnte. „Dieses Haus muss fast bis auf den Rohbau zurückgeba­ut werden. Es ist fast ein Neubau“, sagte von Winning. Das zeige sich auch an den Kosten. Konkret müssen in einigen Bereichen die Raumhöhen erhöht werden. Die Toiletten sollen in einen besseren Zustand gebracht werden. Barrierefr­eie Zugänge sollen geschaffen werden. Ein Großteil der Fassaden von Schulhaus und Sporthalle muss ausgetausc­ht werden.

Zusätzlich­e PC-Räume und ein größerer Veranstalt­ungsraum werden angelegt. Die Sanitär- und Umkleiderä­ume sowie der Boden und die Innenwandv­erkleidung­en der Turnhalle werden ausgetausc­ht. Eingebaut wird auch eine neue Lüftungsan­lage. Im Außenberei­ch soll ein neuer Pausenbere­ich mit einem Feld für Ballspiele angelegt werden. Und für den Brandschut­z müssen neue Decken und Türen eingebaut werden. Zuletzt sind eine neue Inneneinri­chtung und eine neue Beschilder­ung geplant.

Während der Arbeiten, die von Sommer 2021 bis Sommer 2024 dauern sollen, muss ein Teil der Schüler voraussich­tlich in einem Stockwerk der ehemaligen Pionierkas­erne nahe dem Hotel Maritim untergebra­cht werden. Zusätzlich sollen Container angemietet werden. Auf große Summen von Fördergeld kann die Stadt bei der Sanierung der List-Schule nicht hoffen. Realistisc­herweise könne man auf kleinere Fördermaßn­ahmen hoffen, heißt es aus der Stadtverwa­ltung. Aber der Städtetag BadenWürtt­emberg setze sich dafür ein, dass weiteres Geld in den Schulsanie­rungsfonds eingestell­t wird. Die Stadträte im Bauausschu­ss stimmten den Planungen einmütig zu.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Die Friedrich-List-Schule am Kornhauspl­atz in Ulm wird ab dem kommenden Jahr saniert.
FOTO: ALEXANDER KAYA Die Friedrich-List-Schule am Kornhauspl­atz in Ulm wird ab dem kommenden Jahr saniert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany