Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Erste Beigeordnete im zweiten Anlauf
Monika Ludy-Wagner vom Gemeinderat gewählt – Es war eine besondere Sitzung im Haus am Stadtsee
GBAD WALDSEE - Der Bad Waldseer Gemeinderat hat Monika Ludy-Wagner zur neuen Ersten Beigeordneten gewählt. 13 der insgesamt 24 Stadträte gaben ihre Stimme an die derzeitige Leiterin des Kommunal- und Prüfungsamtes beim Landratsamt Biberach und verschafften ihr die nötige, wenn auch knappe Mehrheit, um sich gegen die zweite Bewerberin, Bettina Schön, durchzusetzen. Beide Frauen überzeugten während ihrer Vorstellungen mit Fachkompetenz.
„Es gibt drei Möglichkeiten: aufgeben, nachgeben oder alles geben“, mit diesen Worten eröffnete Ludy-Wagner ihre Rede im Haus am Stadtsee und machte schnell deutlich, warum sie sich ein zweites Mal auf die Stelle des Ersten Beigeordneten beworben hat, nachdem sie im Oktober noch Ole Münder – der bekanntlich aus gesundheitlichen Gründen absagte – in der Stichwahl unterlegen war. „Aufgeben ist nicht so das Meine. Nachgeben schon, aber in diesem Zusammenhang nicht gefragt. Also habe ich mich für die dritte Möglichkeit entschieden und mich erneut beworben.“Es sei ihr Herzenswunsch, sich an dieser Position für ihre Heimatstadt Bad Waldsee einzusetzen. Sie ist in der Kurstadt aufgewachsen, zur Schule gegangen und wohnt auch hier.
Ludy-Wagner präsentierte sich als berufserfahrene Macherin, die nicht nur aktuell in Biberach, sondern auch zuvor als Stellvertreterin der Bad Waldseer Kämmerer Alfons Fiegel und kurzzeitig auch von Thomas Manz Verantwortung übernahm. „Ich bringe Erfahrung mit und den Blick von außen“, betonte sie.
Als Schwerpunkte und Ziele, die die Stadt zukünftig beschäftigen werden, sah Ludy-Wagner die Stadtentwicklung („Eine lebens- und liebenwerte Stadt für alle Generationen“), den Breitbandausbau („Das ist der Standortfaktor Nummer 1“) und die Verkehrssituation („Es geht um die Entlastung der Einwohner in Gaisbeuren und der Innenstadt“). Wie sie den Stadträten erörterte, gewinne die Stadt mit ihr eine „Teamplayerin und Führungskraft, die zuhört“. Ihr Arbeitsverständnis sei geprägt von Respekt, Wertschätzung, Dialog und Entscheidungsfreude. Transparenz sei ihr wichtig, und so sagte sie: „Die Verwaltung ist für den Bürger da und nicht der Bürger für die Verwaltung.“Und nicht zuletzt ließ Ludy-Wagner wissen, dass sie Berufliches und Privates strikt voneinander trenne.
In einer geheimen Wahl entschied sich das Gremium knapp für Monika Ludy-Wagner. 13 Stimmen konnte sie auf sich vereinen, auf Schön entfielen elf Stimmen. Und so kann man salopp sagen: Ludy-Wagner hat es im zweiten Anlauf zur Ersten Beigeordneten geschafft.