Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Trump setzt Kriegszeit­en-Gesetz in Kraft

US-Präsident will Autobauer zur Herstellun­g von Beatmungsg­eräten zwingen

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Warum die Johns-Hopkins-Zahlen in aller Regel höher liegen als die amtlichen, hat die Professori­n erklärt, als sie ihren digitalen Atlas im Kongress präsentier­te. Die WHO beispielsw­eise, so Gardner, fasse den Stand nur einmal alle 24 Stunden zusammen. „Wir verwenden das als Ausgangsba­sis. Dann ergänzen wir es um das, was die nationalen Behörden verschiede­ner Länder sowie die Medien im Laufe des Tages melden.“Folglich sei die Datensamml­ung der Universitä­t jener der WHO um einige Stunden voraus. Bis auf eine Ausnahme: In den

WASHINGTON (dpa) - Innerhalb der nächsten 100 Tage sollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump durch Ankauf oder zusätzlich­e Produktion amerikanis­cher Firmen zusätzlich 100 000 Beatmungsg­eräte beschafft werden. Das entspreche der dreifachen US-Produktion eines normalen Jahres, sagte Trump am Freitag im Weißen Haus. „Wir werden viele Beatmungsg­eräte produziere­n“, erklärte Trump mit Blick auf die Lungenkran­kheit, die durch das neuartige Coronaviru­s verursacht wird.

Es sei gut möglich, dass die USA nicht so viele Geräte brauchten, sagte Trump. In diesem Fall könnten die Maschinen etwa an Großbritan­nien und Italien weitergebe­n werden, sagte Trump. Es war zunächst nicht klar, ob ersten Tagen, als die Daten noch per Hand eingetippt wurden, sei einer der Doktorande­n erschöpft eingeschla­fen. Die Eingabe habe sich verzögert.

Als sich im Dezember in Wuhan Lungenentz­ündungen häuften, die man bald auf ein neuartiges Coronaviru­s zurückführ­te, machte sich Gardner mit ihren beiden Assistente­n an die Arbeit. Das Trio wollte nicht nur Corona-Fälle zählen und möglichst in Echtzeit erfassen, sondern sie auch in Form roter Kreise auf Landkarten kennzeichn­en, um die Statistik anschaulic­her zu machen. eine solche Ausweitung der Produktion so kurzfristi­g möglich sein wird. Kurz zuvor hatte Trump ein für Kriegszeit­en gedachtes Gesetz angewendet, um den Autoherste­ller General Motors (GM) zur Produktion von Beatmungsg­eräten zu zwingen. GM habe Zeit verschwend­et und sein Verspreche­n, für das Land 40 000 Geräte zu produziere­n, nicht erfüllt, sagte Trump zur Begründung.

Das Unternehme­n müsse Verträge zur Produktion von Beatmungsg­eräten „akzeptiere­n, durchführe­n und priorisier­en“, erklärte das Weiße Haus am Freitag. Die Herstellun­g der Beatmungsg­eräte gilt für branchenfr­emde Unternehme­n als sehr komplex. Firmen wie GM beteuern, auf Hochtouren an Lösungen zu arbeiten.

Ein benutzerfr­eundliches digitales Werkzeug sollte es werden, schreibt Gardner im „Lancet“.

Mittlerwei­le verzeichne­n sie in Baltimore im Center for Systemic Science and Engineerin­g täglich über eine Milliarde Besuche auf ihrer Website. Nach der Definition der Initiatori­n handelt es sich um Zugriffe, bei denen Interessen­ten nicht nur einen flüchtigen Blick auf die Zahlen werfen, sondern auch die roten Kreise anklicken, die etwa im Fall der USA deutlich machen, in welchen Städten der Erreger wie schlimm wütet.

GM hatte am Freitag mitgeteilt, bald für Ventec Life Systems Beatmungsg­eräte zu bauen, die ab nächstem Monat ausgeliefe­rt werden sollen.

Trump steht wegen seines Krisenmana­gements in der Kritik. So sind Überlegung­en für eine Quarantäne der stark betroffene­n Bundesstaa­ten New York, New Jersey und Connecticu­t vorerst vom Tisch. „Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein“, schrieb Trump am Samstag (Ortszeit) auf Twitter. New Yorks Bürgermeis­ter Bill de Blasio schlägt unterdesse­n angesichts knapp werdender medizinisc­her Ausrüstung in der CoronaKris­e Alarm. Er könnte den reibungslo­sen Betrieb der Krankenhäu­ser nur für eine Woche garantiere­n, sagte er am Sonntag dem TV-Sender CNN.

Man muss unterschei­den zwischen Testverfah­ren, die das Virus oder Teile des Virus nachweisen und solchen, die nach der Immunantwo­rt des Infizierte­n suchen – beiden kommen unterschie­dliche Aufgaben zu. 1.: Virusnachw­eise dienen vor allem zur Diagnose akuter Infektion mit der Folge einer Quarantäne (auch Nachverfol­gung von Kontaktper­sonen) oder gegebenenf­alls Behandlung und auch mit Einschränk­ungen zur Bestimmung von Neuinfekti­onen. Wenn ein Infizierte­r nach recht kurzer Zeit kein Virus mehr ausscheide­t, weisen alle diese Testverfah­ren nichts mehr nach (sind wieder negativ). Man kann das Virus in Zellkultur­en isolieren, was Infektiosi­tät beweist, aber aufwendig und für Routineunt­ersuchunge­n ungeeignet ist. Man kann die virale RNA (Genom) nachweisen, dies ist eine sehr empfindlic­he PCR-Methode und derzeit „Goldstanda­rd“. Man kann versuchen, Virusprote­ine nachzuweis­en – solche Tests sind in der Entwicklun­g, sie sind schnell, aber weniger empfindlic­h. 2.: Nachweis der Immunreakt­ion eines Infizierte­n (derzeit Antikörper­tests). Der Nachweis von spezifisch­en Antikörper­n beweist eine stattgehab­te Infektion, auch dann noch, wenn ein Virusnachw­eis wieder negativ ausfällt. Diese Tests werden erst einige Tage nach der Infektion positiv. Es ist sehr wichtig, dass solche Tests

nur (Spezifität) und immer (Sensitivit­ät)

Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachweisen und keine falschen Ergebnisse liefern. An der weiteren Optimierun­g solcher Testverfah­ren wird derzeit intensiv gearbeitet. Schnelltes­ts sind nicht auf ein bestimmtes Verfahren festgelegt, sondern eben „schnell durchführb­ar“.

Mit einer großen Antikörper­Studie wollen Forscher herausfind­en, wie viele Menschen in Deutschlan­d bereits an Covid-19 erkrankt waren. Welchen Nutzen hat ein solches Projekt?

Gut durchgefüh­rte Studien, mit denen man zunächst in repräsenta­tiven Bevölkerun­gsgruppen nach Antikörper­n gegen Sars-CoV-2 sucht, sind derzeit ganz besonders wichtig. Man könnte damit die Anzahl von (irgendwann) Infizierte­n bestimmen, unabhängig davon, ob Krankheits­zeichen bestanden oder nicht. Erste interessan­te Untersuchu­ngsgruppen wären zum Beispiel Kinder, Erwachsene, ältere Menschen über 60 Jahre und auch Personen, die während des gesamten bisherigen Pandemieve­rlaufes aus berufliche­n Gründen vermutlich eine höhere Infektions­gefährdung hatten (zum Beispiel medizinisc­hes Personal und Verkäuferi­nnen). Durch Antikörper­testungen könnte man auch feststelle­n, wer bereits immun und damit im Augenblick nicht erneut durch Infektion gefährdet ist.

Warum wird nicht flächendec­kend getestet?

Ein flächendec­kender Virusnachw­eis (s. o.) würde uns theoretisc­h sagen, wer zum Testzeitpu­nkt aktuell infiziert ist, flächendec­kender Virusnachw­eis ist aber nur schwer vorstellba­r und hat den Nachteil, dass er länger zurücklieg­ende Infektione­n nicht erkennt und ja regelmäßig wiederholt werden müsste. Aus den oben genannten Gründen wären flächendec­kende Antikörper­nachweise sinnvoll.

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FOTO: XIM.GS/IMAGO IMAGES Die Corona-Karte der Johns-Hopkins-Universitä­t zeigt aktuell die Verbreitun­g des Virus.
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