Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Das Jubläumskochbuch steht auf dem Siegertreppchen
„Heimatliebe Laupheim“belegt beim „Gourmand World Cookbook Award“den dritten Platz
GLAUPHEIM - „Best in the World“– diesen Titel darf das Jubiläumskochbuch „Heimatliebe Laupheim“ab sofort tragen. In der Kategorie „gastronomisches Erbe“hat sich das Werk beim „Gourmand World Cookbook Award“gegen die meisten Konkurrenten durchgesetzt: Es teilt sich mit dem türkischen Beitrag den dritten Platz. Besser abgeschnitten haben nur die Beiträge aus Japan und Schweden.
Sabine Zolper, Leiterin der Volkshochschule, und die Autorin Anja Kislich haben das Projekt federführend betreut. Die beiden Frauen sind von dem Erfolg überrascht. „Die Konkurrenz war extrem stark, da waren sehr aufwendige Produktionen mit dabei“, sagt Zolper. „Es ist wirklich eine grandiose Auszeichnung.“
Was die Jury letztlich überzeugt hat, darüber könne sie nur spekulieren. „Ich glaube, dass die Mischung aus Geschichte und Gastronomie eine Rolle gespielt hat“, vermutet die VHSLeiterin. „Das gibt es nicht so oft.“
„Offenbar haben wir die Jury inhaltlich und emotional erreicht“, ergänzt Kislich. Womöglich sei auch die Art und Weise, wie das Buch entstanden ist, entscheidend gewesen. „Es haben so viele Leute zusammengearbeitet und an einem Strang gezogen“– dies müsse die Jury wahrgenommen haben. Von dem Erfolg gehe ein starkes Signal aus, vor allem dieser Tage: „Der Geist des Zusammenhalts hilft auch in Krisenzeiten“, betont Kislich.
Bereits im Dezember hatte sich das Jubiläumskochbuch im Wettbewerb auf nationaler Ebene gegen sämtliche Konkurrenten durchgesetzt – die Jury erklärte es zum besten deutschen Kochbuch in der Kategorie „gastronomisches Erbe“. Damit qualifizierte sich „Heimatliebe Laupheim“für den internationalen Wettbewerb und konkurrierte mit Beiträgen aus 16 anderen Ländern, darunter Bhutan, Slowenien und Südafrika.
Neben doch sehr exotischen Küchen als einziger deutscher Beitrag nominiert und dann auch noch so gut platziert zu sein, das sei wirklich ein toller Erfolg, betont Oberbürgermeister Gerold Rechle. „Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, hierbei vor allem aber Frau Kislich und Frau Zolper, die dieses Projekt maßgeblich geleitet und gestaltet haben.“
Doch es gibt einen Wermutstropfen:
Wegen der Corona-Krise ist aktuell unklar, ob die offizielle Preisverleihung in Paris Anfang Juni stattfinden kann, berichtet Sabine Zolper. Überreicht werde die Auszeichnung im Rahmen einer Kochbuchmesse mit tausenden Besuchern – „eine riesige Veranstaltung, die in Frankreich einen sehr hohen Stellenwert hat“. Bei allen Mitstreitern, die am Projekt beteiligt waren, hat sich Zolper bereits erkundigt, ob sie sich vorstellen könnten, mit nach Paris zu fahren. „Gegebenenfalls würde ich eine Gruppenreise organisieren.“
Der Gourmand World Cookbook Award wurde 1995 von dem Franzosen Edouard Cointreau gegründet, der die gute Küche unterstützen und weltweit ein größeres Bewusstsein für gutes, vielfältiges und gesundes Essen fördern möchte. Inzwischen gilt der Preis, der jährlich vergeben wird, als Oscar der internationalen Kochbuchszene.