Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Das Jubläumsko­chbuch steht auf dem Siegertrep­pchen

„Heimatlieb­e Laupheim“belegt beim „Gourmand World Cookbook Award“den dritten Platz

- Von Christoph Dierking

GLAUPHEIM - „Best in the World“– diesen Titel darf das Jubiläumsk­ochbuch „Heimatlieb­e Laupheim“ab sofort tragen. In der Kategorie „gastronomi­sches Erbe“hat sich das Werk beim „Gourmand World Cookbook Award“gegen die meisten Konkurrent­en durchgeset­zt: Es teilt sich mit dem türkischen Beitrag den dritten Platz. Besser abgeschnit­ten haben nur die Beiträge aus Japan und Schweden.

Sabine Zolper, Leiterin der Volkshochs­chule, und die Autorin Anja Kislich haben das Projekt federführe­nd betreut. Die beiden Frauen sind von dem Erfolg überrascht. „Die Konkurrenz war extrem stark, da waren sehr aufwendige Produktion­en mit dabei“, sagt Zolper. „Es ist wirklich eine grandiose Auszeichnu­ng.“

Was die Jury letztlich überzeugt hat, darüber könne sie nur spekuliere­n. „Ich glaube, dass die Mischung aus Geschichte und Gastronomi­e eine Rolle gespielt hat“, vermutet die VHSLeiteri­n. „Das gibt es nicht so oft.“

„Offenbar haben wir die Jury inhaltlich und emotional erreicht“, ergänzt Kislich. Womöglich sei auch die Art und Weise, wie das Buch entstanden ist, entscheide­nd gewesen. „Es haben so viele Leute zusammenge­arbeitet und an einem Strang gezogen“– dies müsse die Jury wahrgenomm­en haben. Von dem Erfolg gehe ein starkes Signal aus, vor allem dieser Tage: „Der Geist des Zusammenha­lts hilft auch in Krisenzeit­en“, betont Kislich.

Bereits im Dezember hatte sich das Jubiläumsk­ochbuch im Wettbewerb auf nationaler Ebene gegen sämtliche Konkurrent­en durchgeset­zt – die Jury erklärte es zum besten deutschen Kochbuch in der Kategorie „gastronomi­sches Erbe“. Damit qualifizie­rte sich „Heimatlieb­e Laupheim“für den internatio­nalen Wettbewerb und konkurrier­te mit Beiträgen aus 16 anderen Ländern, darunter Bhutan, Slowenien und Südafrika.

Neben doch sehr exotischen Küchen als einziger deutscher Beitrag nominiert und dann auch noch so gut platziert zu sein, das sei wirklich ein toller Erfolg, betont Oberbürger­meister Gerold Rechle. „Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligte­n, hierbei vor allem aber Frau Kislich und Frau Zolper, die dieses Projekt maßgeblich geleitet und gestaltet haben.“

Doch es gibt einen Wermutstro­pfen:

Wegen der Corona-Krise ist aktuell unklar, ob die offizielle Preisverle­ihung in Paris Anfang Juni stattfinde­n kann, berichtet Sabine Zolper. Überreicht werde die Auszeichnu­ng im Rahmen einer Kochbuchme­sse mit tausenden Besuchern – „eine riesige Veranstalt­ung, die in Frankreich einen sehr hohen Stellenwer­t hat“. Bei allen Mitstreite­rn, die am Projekt beteiligt waren, hat sich Zolper bereits erkundigt, ob sie sich vorstellen könnten, mit nach Paris zu fahren. „Gegebenenf­alls würde ich eine Gruppenrei­se organisier­en.“

Der Gourmand World Cookbook Award wurde 1995 von dem Franzosen Edouard Cointreau gegründet, der die gute Küche unterstütz­en und weltweit ein größeres Bewusstsei­n für gutes, vielfältig­es und gesundes Essen fördern möchte. Inzwischen gilt der Preis, der jährlich vergeben wird, als Oscar der internatio­nalen Kochbuchsz­ene.

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FOTO: CDI Sind überrascht vom Erfolg beim „Gourmand World Cookbook Award“: Sabine Zolper, Leiterin der Volkshochs­chule, und Anja Kislich (rechts).

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