Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Flughafen Memmingen schränkt Betrieb ein
Flüge nur noch nach Voranmeldung – Passagierzahlen im März drastisch zurückgegangen
MEMMINGEN (sz) - Am Flughafen Memmingen werden in dieser Woche nur noch vereinzelt Linienmaschinen abgefertigt. Wie der Flughafen am Dienstag mitteilte, werde der reguläre Betrieb ab Sonntag, 5. April, für zwei Wochen eingeschränkt. Starts und Landungen können dann nur noch nach vorheriger Anmeldung stattfinden.
Die Corona-Krise hat auch am Allgäu-Airport die Passagierzahlen drastisch sinken lassen. „Im März mussten wir einen Rückgang um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen“, berichtet FlughafenGeschäftsführer Ralf Schmid. Knapp 60 000 Passagiere flogen in diesem Monat von und nach Memmingen.
Im Jahr zuvor waren es 124 786. Bei den Starts und Landungen errechnet sich ein Minus von 33 Prozent. Nachdem die meisten Fluggesellschaften ihre Maschinen am Boden lassen, kommt nun auch am Flughafen Memmingen der Linienflugverkehr zum Erliegen. „Ab 5. April werden wir für die nächsten beiden Wochen die sogenannte PPR-Regelung anwenden“, erläutert Schmid. PPR steht für Prior Permission required. Das bedeutet: Linienflüge, Hilfs- und Rettungsflüge, Organtransporte oder der Betrieb von Businessjets können nur nach vorheriger Anmeldung stattfinden. Auch das Terminalgebäude wird geschlossen.
Am vergangenen Wochenende erfolgten im Auftrag der jeweiligen Regierungen noch Sonderflüge nach Skopje (Nordmazedonien) und nach Tirana (Albanien). Alle ihre Flüge ab Memmingen haben im April Ryanair, Pobeda, Corendon und Flyegypt gestrichen. Auch Wizz Air wird den Betrieb einstellen, plant aber ab Mitte April Flüge nach Ohrid, Skopje, Sofia und Tirana. „Konkret“, so Flughafen-Geschäftsführer Schmid, „kann das heute niemand vorhersagen.“Abgesagt hat auch der Reiseveranstalter Amos seine Flüge nach Neapel, die in der Zeit zwischen 26. April und 14. Juni hätten stattfinden sollen. Von Ende April auf Ende September hat der Veranstalter Globalis seinen Sondercharter nach Lamezia Terme verschoben.
Unterstützung der Landesregierung signalisierte bei einem Besuch am Airport Klaus Holetschek, Staatssekretär im Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. „Der Flughafen Memmingen ist ein wichtiger Teil unserer Verkehrsinfrastruktur in Bayern“, so der CSU-Politiker. „Gerade in der aktuellen Krise spielt er für Hilfs- und Rettungsflüge weiterhin eine wichtige Rolle.“Für das Unternehmen stelle die Krise, betont Ralf Schmid, jedoch keine existenzielle Gefahr dar. Geplante Investitionen sowie Baumaßnahmen werden verschoben oder gestoppt.