Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Einmal Täter, immer Täter

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Die Zeit ist gekommen (ARD, So., 20.15 Uhr)

– Louis (Max Riemelt) ist kein Unschuldsl­amm. Drogenund Knastkarri­ere liegen hinter ihm. Doch jetzt will er sein Leben auf die Reihe bringen. Denn er liebt seine Frau Anna (Katia Fellin) und hängt sehr an seinem zwölfjähri­gen Sohn Tim (Claude Heinrich). Aber dann wird Wohnungsna­chbar Landrock erschlagen – ein Polizist. Mit Tims Baseballsc­hläger. Schon sitzt Louis in der Falle. Einmal Täter, immer Täter, auch wenn er seine Unschuld beteuert. Ohne jegliches Vertrauen in die Ermittlung­en der Polizei, flüchtet er mit Hilfe seiner Frau aus der Haft. Es soll über Tschechien nach Kroatien gehen. Vorher aber müssen sie Tim aus dem Heim holen. Als die Polizei anrückt, nimmt Louis Geiseln und verschanzt sich mit seiner kleinen Familie.

Das Dresdner Kripoteam zeichnet sich in diesem Fall durch besonnenes Handeln aus. Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Leo Winkler (Cornelia Gröschel) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) setzten unter lebensgefä­hrlichem Einsatz auf Deeskalati­on. Trotzdem fährt das Sonderkomm­ando auf. Regisseur Stephan Lacant schafft subkutane Spannung vom Anfang bis zum unvorherse­hbaren Finale. Stefanie Veith und Michael Comtesse schrieben diese sozialkrit­isch unterfütte­rte Vorlage, die von einer starken Schauspiel­erriege packend umgesetzt wurde. Extraklass­e: Nachwuchss­tar Claude Heinrich.

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