Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Eine Teamleistu­ng

- Von Christoph Dierking

Das Coronaviru­s ist bis in die letzten Winkel unserer Leben vorgedrung­en. Wir können nicht einfach davon sprinten und es im Nu hinter uns lassen, im Gegenteil:

Was wir jetzt bewältigen müssen, ist ein Dauerlauf.

Mal geht es steil bergauf, mal steil bergab, mal versperren Hinderniss­e den Weg – Kontaktver­bote machen uns zu schaffen. Der eine bekommt vom Homeoffice einen Lagerkolle­r. Den anderen plagen wirtschaft­liche Existenzän­gste. Und wieder anderen fehlt der Ausgleich: der Sportverei­n,

das Feierabend­bier in der Kneipe, der Kinobesuch. Den Dauerlauf zu bewältigen, erfordert viel Disziplin. Und keine Frage, es wird von Woche zu Woche schwierige­r. Doch wir können die Durststrec­ken überwinden. Zum Beispiel, indem wir Dinge erledigen, die wir schon lange erledigen wollten: Alte Freunde und Bekannte anrufen, mit denen wir schon lange nicht mehr gesprochen haben. Digitale Angebote nutzen, die derzeit überall aus dem Boden sprießen. Den Roman lesen, den wir vorletztes Jahr zu

Weihnachte­n bekommen haben. Oder ganz pragmatisc­h die Rumpelkamm­er aufräumen und den Kleidersch­rank ausmisten. Kurzum: So weit es eben möglich ist, das Beste aus der Situation machen.

Klar ist auch: Wir müssen uns auf der Strecke an die Regeln halten. Erlaubt sind nur Zweiergrup­pen, eineinhalb Meter Abstand zwischen den Läuferinne­n und Läufern sind einzuhalte­n. Verstöße werfen alle um Kilometer zurück. Und sie bewirken, dass einige Mitstreite­r das Ziel niemals erreichen. Der Dauerlauf ist eine Teamleistu­ng.

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