Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Warnung vor Insolvenzwelle
Metallarbeitgeber der Region sind in Sorge
ULM (sz) - Die Metallarbeitgeber im Raum Ulm, Alb-Donau-Kreis und Biberach drängen angesichts des von der Corona-Krise ausgelösten „massiven wirtschaftlichen Einbruchs“auf Verbesserungen beim Rettungsschirm der Bundesregierung. Viele mittelständische Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern drohten, „durch das Netz“der Unterstützungsmaßnahmen zu fallen.
„Damit kein Missverständnis entsteht: Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung mit einem gewaltigen Rettungspaket die Unternehmen stabilisieren will. Allerdings tut sich zwischen den Sofortzuschüssen für Kleinstunternehmen und den direkten Kapitalspritzen für große Unternehmen noch eine gefährliche Lücke bei mittelständischen Unternehmen auf“, sagte Götz Maier, der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, am Freitag in Ulm. Denn: Die Liquiditätslücke bei mittelständischen Unternehmen könne bei Umsätzen nahe Null und unsicherer Perspektive oft nicht mit Kreditprogrammen im banküblichen Verfahren geschlossen werden. „Der Staat muss deshalb auch den Mittelstand mit direkten Zuschüssen unterstützen.“Wenn es nicht gelinge, die Unternehmen schnell mit Liquidität zu versorgen, käme es zu einer Insolvenzwelle, warnte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer. Laut Umfrage des Industrie- und Handelskammertags (DIHK) drohe jedem zehnten mittelständischen Unternehmen die Pleite.