Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sana-Klinik behandelt 38 Corona-Patienten
Welche Kapazitäten das Biberacher Krankenhaus noch hat und welche Herausforderungen warten
GBIBERACH - Die Zahl der positiv auf das Coronavirus Getesteten steigt zwar auch im Landkreis Biberach weiter, für eine stationäre Behandlung habe man aber noch genug Kapazitäten, teilt die Sana-Klinik mit. Eine Herausforderung stellt allerdings die weitere Versorgung pflegebedürftiger Menschen dar, die eigentlich keiner akut-stationären Behandlung in der Klinik mehr bedürfen, von Pflegeheimen derzeit aber nicht aufgenommen werden.
Die Biberacher Sana-Klinik versorgt derzeit 38 bestätigte Covid-19Patienten, davon acht intensivmedizinisch (Stand 7. April, 15 Uhr). Zwischenzeitlich konnten darüber hinaus 18 Patienten als genesen aus der Klinik entlassen werden.
Der Klinik stehen derzeit 100 Isolierzimmer sowie 21 Beatmungsplätze zur Versorgung von Covid-19-Patienten zur Verfügung. „Um diese erweiterten Kapazitäten vorhalten zu können, haben wir bereits sehr frühzeitig alle erforderlichen infrastrukturellen und personellen Vorkehrungen getroffen, die Stationen im Biberacher Klinikum entsprechend umstrukturiert und die Zahl an Beatmungsbetten um das Dreieinhalbfache zum Regelbetrieb erhöht“, erläutert Anja Wilhelm, Pressesprecherin der Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH auf Anfrage der SZ. Die Sana-Klinik habe daher – zum jetzigen Zeitpunkt – noch genug freie Kapazitäten und musste bislang keine Patienten in andere Kliniken verlegen.
Im Rahmen des Versorgungsauftrags für den Landkreis Biberach obliege der Sana-Klinik auch weiterhin die vollumfängliche Versorgung aller Patienten mit akuten Erkrankungen und Verletzungsfolgen, die die Hilfe der Klinik benötigen. „Hierfür halten wir rund um die Uhr die entsprechenden Strukturen und ausreichend Kapazitäten vor und sind uneingeschränkt verfügbar beziehungsweise aufnahmebereit“, so Wilhelm.
Schutzausrüstung (Mundschutz, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel usw.) sei aktuell noch in ausreichender Anzahl in der Klinik vorhanden. „Trotz ausgewogener Lagerstrategie bekommen aber auch wir die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundene weltweite Produktknappheit deutlich zu spüren“, teilt Anja Wilhelm mit. Die laufende Organisation von Nachschub auf dem internationalen Markt sei somit eine große Herausforderung, erfordere ein hohes Maß an Improvisation und sei mit einem erheblichen Mehraufwand für den Einkauf verbunden. „Umso mehr profitieren wir derzeit von einem guten Netzwerk sowie dem Austausch im SanaVerbund“, sagt die Pressesprecherin. „So sind wir, was den Nachschub an
Schutzausrüstung angeht, derzeit noch recht gut aufgestellt. Die Situation ist allerdings sehr dynamisch und kann sich täglich ändern.“
Darüber hinaus hätten Pflegeheime derzeit zum Schutz ihrer Bewohner, bei denen es sich oftmals um multimorbide Menschen und somit um eine Hochrisikogruppe handelt, erforderliche Schutzmaßnahmen getroffen. Dementsprechend werden in vielen Einrichtungen aktuell keine neuen Patienten aufgenommen. „Eine sehr große Herausforderung, mit der wir uns daher zunehmend auseinandersetzen müssen, ist die Weiterversorgung einer größer werdenden Anzahl an genesenen Patienten, die aus medizinischer Sicht keine weitere akut-stationäre Behandlung mehr benötigen, jedoch pflegerisch, beispielsweise in Form einer Kurzzeitpflege, weiter versorgt werden müssen“, so Wilhelm.
Diese könnten derzeit nicht oder nur sehr verzögert weiterverlegt werden, was zunehmend die akutstationären Kapazitäten der Klinik beanspruche. In einem Arbeitskreis unter der Federführung des Koordinierungsstabs im Landratsamt sei hier lokal eine erste Lösung in Form einer Kooperation mit den Rehakliniken Bad Buchau erarbeitet worden. „Demnach können erfreulicherweise bereits in dieser Woche erste Patienten nach Bad Buchau in die Kurzzeitpflege entlassen werden und werden so auch nach ihrem Krankenhausaufenthalt adäquat und umfassend weiterversorgt“, so die SanaSprecherin.