Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neue Ausweise kommen per Fahrrad
In Zeiten von Corona bieten Mitarbeiterinnen des Einwohnermeldeamts einen besonderen Service an
LAUPHEIM (sz) - Das Laupheimer Rathaus ist wegen Corona für den Publikumsverkehr geschlossen und vorerst weiter nur telefonisch oder per E-Mail zu erreichen. Doch Mitarbeiterinnen des Einwohnermeldeamts bieten einen besonderen Service an: Seit dem vergangenen Mittwoch liefern sie persönlich per Fahrrad fertige Reisepässe und Personalausweise in der Kernstadt aus.
„Telefonisch kommen viele Anfragen rein, bei denen die Bürgerinnen und Bürger wissen möchten, wann sie ihre Dokumente abholen können“, berichtet Rosi Werkmann vom Einwohnermeldeamt. „Leider können wir derzeit keine Besucher empfangen, jedoch liegen hier viele fertige Dokumente bereit. Um einen Ansturm nach der Öffnung des Rathauses zu verhindern, haben wir uns gedacht, dass es geschickt wäre, die Dokumente direkt auszuliefern.“
Rosi Werkmann und ihre Kolleginnen Manuela Locherer und Svenja Müller fahren nun die Reisepässe und Personalausweise aus. Dabei werden sie von Amtsbotin Sandra Zeitz unterstützt. „Bei der Zustellung müssen nicht nur hygienische Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden, wir achten selbstverständlich sehr darauf, dass die Dokumente in den richtigen Händen landen“, betont Svenja Müller. Insbesondere bei Personalausweisen müsse auf die korrekte Übergabe geachtet werden. So wird bei der Zustellung überprüft, ob bereits der für das Dokument benötigte PIN-Brief zugestellt wurde; falls das geschehen ist, wird der neue Personalausweis gegen den alten vor Ort ausgetauscht.
Weil beim Reisepass keine elektronische Funktion wie beim Personalausweis gegeben ist, wird dieser, falls niemand zu Hause ist, in den Briefkasten gelegt. Außer dem neuen Reisepass finden die Bürgerinnen und Bürger einen Gruß aus dem Einwohnermeldeamt. Damit verbunden ist eine Erinnerung, den alten Reisepass abzugeben. Das alte Dokument darf gerne in den Rathaus-Briefkasten eingeworfen werden.
Bis das Rathaus wieder öffnet, werden die städtischen Mitarbeiterinnen noch einige Dokumente verteilen. „Das klappt bisher ganz wunderbar“, sagt Manuela Locherer. „Aufgrund der Beschränkungen ist ein Großteil der Personen zu Hause. Sie sind zwar ein wenig überrascht, aber bisher haben sich alle gefreut über die persönliche Zustellung.“