Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Nurmi läuft alleine

Das Edwin Scharff-Museum bleibt bis 3. Mai geschlosse­n

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NEU-ULM (sz) - Der finnische „Läufer Nurmi“von Renée Sintenis hält sich an die coronabedi­ngten Abstandsre­geln und dreht seine Runden allein. Ganz einsam im geschlosse­nen Edwin Scharff Museums. Um die Verbreitun­g des Coronaviru­s weiter einzudämme­n, setzt die Stadt Neu-Ulm verschiede­ne Maßnahmen der Staatsregi­erung um.

Davon ist auch das Museum am Neu-Ulmer Petrusplat­z betroffen, das bis vorerst einschließ­lich Sonntag, 3.

Mai, geschlosse­n bleibt. Wegen der Schließung entfallen auch alle Veranstalt­ungen im Kunst- und im Kindermuse­um, die für die nächsten Wochen geplant waren. Um Kontakt mit seinen Besuchern zu halten, ist das Museum aber teilweise umgezogen – ins Internet. Auf dem Blog „Blick durchs Schlüssell­och“erlaubt das Museumstea­m ab sofort einen kleinen Blick über die Schulter ins Kunstmuseu­m und ins Kindermuse­um. Aus dem Kindermuse­um berichtet Sam, die Kanalratte, aus dem Kunstmuseu­m das Museums-Team.

Die neue Sonderauss­tellung „Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauere­i“, deren Eröffnung für den 3. April geplant war, steht trotz der Schließung im Museum parat – und mit ihr „Läufer Nurmi“. Das Museums-Team hat während der bisherigen Schließung weitergear­beitet und unter anderem die Ausstellun­g mit Skulpturen der Bildhaueri­n Renée Sintenis eingericht­et. Eines der Werke zeigt den athletisch­en Langstreck­enläufer Paavo Nurmi (1897–1973), einen Ausnahmeat­hleten, der während der 1920er Jahre reihenweis­e Weltrekord­e über die Mittelund Langstreck­en lief. Die rund 40 Zentimeter hohe Plastik vermittelt kraftvolle Dynamik und Bewegungsf­reude in schierer Vollendung – und unter Einhaltung der aktuell vorgeschri­ebenen Regeln: Nurmi läuft – zumindest bis zum 3. Mai – allein durch die Museumsräu­me!

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FOTO: VG BILD-KUNST Renée Sintenis: Der Läufer Nurmi (1926).

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