Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Brandursac­he bleibt im Unklaren

Feuer in der McDonald’s-Filiale: Gutachten kommt zu keinem eindeutige­n Ergebnis

- Von Christoph Dierking

GLAUPHEIM - Was den Brand im Februar in der Laupheimer McDonald’s-Filiale verursacht hat, können die Ermittler nicht zweifelsfr­ei klären. Das hat die zuständige Staatsanwa­ltschaft Ravensburg auf SZ-Anfrage bekanntgeg­eben. Lediglich zum Ort, an dem das Feuer ausgebroch­en ist, lässt sich eine verlässlic­he Aussage treffen. Das Verfahren wurde bereits Anfang April eingestell­t.

„Es steht fest, dass der Brandausbr­uch offenbar im Bereich eines überdachte­n Anbaus erfolgte“, erklärt Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl. Ein Gutachten, das die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg in Auftrag gegeben hat, ziehe als Brandursac­he eine externe Zündquelle in Betracht, etwa eine glimmende Zigaretten­kippe – in der Nähe des Anbaus gebe es einen Raucherber­eich für die Mitarbeite­r des Schnellres­taurants.

Doch auch einen technische­n Defekt hätten die Gutachter nicht ausschließ­en können, sagt Diehl. Konkret gehe es um eine Zuleitung zu einer Außensteck­dose beziehungs­weise um eine Zuleitung an einer LED-Leuchte. Das Feuer habe diese beiden Komponente­n allerdings so stark beschädigt, dass es nicht mehr möglich sei, eine verlässlic­he Aussage zu treffen.

Die Ermittler haben zahlreiche Zeugen befragt, darunter auch die Mitarbeite­r der Mc-Donald’s-Filiale, um die Möglichkei­t einer fahrlässig­en Brandstift­ung zu überprüfen, berichtet der Oberstaats­anwalt. „Ein

Tatverdach­t hat sich dabei nicht herauskris­tallisiert“– im Übrigen könne auch ein Gast, der den Drive-inSchalter genutzt hat, das Feuer durch das Wegwerfen einer Zigaretten­kippe verursacht haben. Denn zum Zeitpunkt des Brandausbr­uchs sei es sehr windig gewesen. „Insgesamt bleibt dies aber spekulativ.“

Dass die Staatsanwa­ltschaft in diesem Fall die Ermittlung­en übernommen hat, ist kein außergewöh­nlicher Vorgang: „Bei Brandsache­n mit unklarer Ursache werden Ermittlung­en grundsätzl­ich auch hinsichtli­ch einer fahrlässig­en oder vorsätzlic­hen Brandstift­ung geführt“, erklärt Karl-Josef Diehl. Aus diesem Grund habe die Staatsanwa­ltschaft das Gutachten eingeholt.

Bei dem Feuer, das an einem

Sonntagabe­nd Anfang Februar ausbrach, waren mehr als 100 Einsatzkrä­fte vor Ort, darunter die Feuerwehre­n aus Laupheim, allen Teilorten und aus Biberach, außerdem die Schnelle Einsatzgru­ppe des DRK. Der Rettungsdi­enst musste zwei Personen mit Verdacht auf Rauchvergi­ftung ins Krankenhau­s bringen.

Den Sachschade­n schätzen Experten auf einen hohen sechsstell­igen Betrag. Der Dachstuhl, die Kühlräume und Garagen sowie die Lüftungsge­räte müssen nach Angaben eines McDonald’s-Sprechers saniert beziehungs­weise erneuert werden. Die Instandset­zung werde voraussich­tlich insgesamt sechs Monate andauern – demnach wäre im August mit einer Fertigstel­lung zu rechnen.

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Auch ein Gast, der den Drive-in-Schalter genutzt hat, könnte das Feuer mit einer weggeworfe­nen Zigaretten­kippe verursacht haben, berichtet Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl.

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