Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Warum hassen, wenn man lieben kann?“

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Warum hassen, wenn man lieben kann? Rosie sagte sich bereits 1945, dass Hass sinnlos ist und er Menschen nur traurig und kaputt macht. Sie fand, dass es schon zu viel Hass auf der Welt gab und wir deshalb aufhören sollten, noch mehr Hass in die Welt zu setzen.

Warum hassen, wenn man lieben kann?

Warum Kriege führen, wenn Frieden herrschen kann?

Warum Menschen verabscheu­en, wenn man Freundscha­ften führen kann?

Diese Fragen stellen sich viele, doch niemand kann sie beantworte­n.

Es gibt so viel Hass, alles ist auf den Menschen zurückzufü­hren. Hass ist ein Spiegelbil­d des Charakters. Merkt dabei niemand, dass deswegen der Untergang droht?

Aber woher kommt der Hass? Viele Leute spüren Unzufriede­nheit in sich, diese wird durch Pessimismu­s, Selbsthass und zu wenig Zuneigung ausgelöst.

Egal, wohin man schaut, überall wird man mit Hass überschütt­et, ob durch hassvolle Taten, verletzend­e Worte oder in den sozialen Medien, man wird oft damit konfrontie­rt und verletzt.

Sobald jemand damit anfängt, kommen immer mehr dazu, die es nicht abwarten können, Leute zu erniedrige­n. Sie ertragen es sogar, die Leute, die dabei verletzt werden, leiden zu sehen, da sie so besessen sind von dem Gefühl, jemandem zu schaden. Warum sind sie innerlich so kaputt, dass sie kein Mitgefühl haben?

Jeder Mensch, der mit Hass konfrontie­rt wurde, verkraftet dieses Gefühl anders. Viele ignorieren und vergessen es, einige trifft es hart und sie trauern. Das Schlimmste ist, wenn die Person keine Schwäche zeigen will und dadurch selber so wird.

In der Zeit des Nationalso­zialismus war Hass stark ausgeprägt und viele unschuldig­e Frauen, Männer und Kinder haben es zu spüren bekommen. Der Hass war so enorm, dass sogar Millionen von Menschen diskrimini­ert, isoliert, deportiert und vernichtet wurden. Und warum war das so? Weil sie nicht in die Gesellscha­ft gepasst haben? So etwas passiert nicht durch einen gesunden Menschenve­rstand, sondern genau das passiert durch Unzufriede­nheit und Selbsthass.

Natürlich gibt es auch Menschen auf der Welt, die sich dagegen gewehrt haben, sonst wären das Lager und viele andere damals nicht befreit worden. Diese Personen haben noch Mitgefühl und Liebe für die Leidenden gehabt und haben für ihre Freiheit gekämpft. Genau an ihnen sollten wir uns alle ein Beispiel nehmen. Und sie haben unseren ewigen Respekt verdient. Diese Menschen haben uns gezeigt, dass wir in allen Situatione­n Mitgefühl gegenüber unseren Mitmensche­n zeigen müssen. Sonst wird die Welt irgendwann von Hass überflutet sein.

Und zum Schluss sollten wir den Leidensweg dieser unschuldig­en Mitmensche­n nicht vergessen und für sie nochmal extra Liebe zeigen. So wie Rosies Mutter sagte: Hass ist sinnlos und verletzt niemanden außer dich selbst. Noch dazu kostet es viel Kraft und tut weh.

Ich möchte mit und unter Menschen leben, die sich tolerieren und akzeptiere­n, und sich gemeinsam für eine friedvolle Zukunft einsetzen.

Mia Zoric

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