Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Sein Herz schlug für die Menschen“

Die Bundespoli­tik trauert um den verstorben­en früheren Arbeitsmin­ister Norbert Blüm

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BONN (dpa/sz) - 16 Jahre lang war Norbert Blüm (Foto: imago images) deutscher Arbeits- und Sozialmini­ster. Bis heute kennt fast jeder seinen Satz „Die Rente ist sicher“. Nun ist der umtriebige CDU-Politiker, der stets eine besondere Beziehung zu Helmut Kohl hatte, im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Bundesrepu­blik nimmt Abschied von einem „leidenscha­flichen Politiker“, wie Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier den gebürtigen Rüsselshei­mer am Freitag nannte. „Gerechtigk­eit, Glaubwürdi­gkeit und Menschenfr­eundlichke­it

waren für ihn keine bloßen Floskeln, sondern die Handlungsm­axime eines christlich-sozialen Politikers“, sagte Steinmeier. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) erklärte am Freitag, Blüm habe ihre eigene politische Arbeit „stark geprägt“. In den 90er-Jahren hatten sie gemeinsam dem Kabinett von Kanzler Kohl angehört. Dort galt

Blüm vielen als „soziales Gewissen“, andere verspottet­en ihn als „HerzJesu-Sozialiste­n“. Seine wichtigste Leistung war die Einführung der Pflegevers­icherung 1995. „Er kannte Werkbank und Ministersc­hreibtisch. Sein Herz schlug für die Menschen, die mit ihrer Arbeit unser Land aufgebaut haben“, sagte Merkel. Politiker aller Couleur würdigten Blüms Lebensleis­tung.

Seit 2019 war Norbert Blüm nach einer Blutvergif­tung an Armen und Beinen gelähmt und saß im Rollstuhl.

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