Flache Hochwitze?

Neulich, da haben wir uns an dieser Stelle über das Flachwitze-Phänomen ausgelassen – und prompt eine Rückmeldung von einem Leser bekommen: Ob es denn auch Hochwitze gebe, will er wissen. Nun ja, eine interessante Frage! Flachwitze zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie nicht wirklich lustig sind, bisweilen sogar primitiv und anspruchslos. Wenn Hochwitze also das Gegenteil wären, müssten sie der Logik nach ja anspruchsvoll sein. Sie müssten sozusagen ein gewisses Vorwissen erfordern – und natürlich Lachkrämpfe verursachen. Quasi eine Lustigkeitsgarantie haben. Vielleicht so: Geht ein Römer in eine Bar und bestellt einen Martinus. Der Barkeeper ist irritiert. „Meinen Sie einen Martini?“, fragt er. „Nein“, entgegnet der Römer. „Wenn ich einen Doppelten will, hätte ich das ja gesagt.“Wer dem Lateinischen mächtig ist, hat erkannt: „us“ist die Endung für die Einzahl, „i“für die Mehrzahl – Vorwissen, das den Witz anspruchsvoll macht, ist also gegeben. Aber ist das witzig? Sind Witze überhaupt witzig, wenn man sie erklären muss? Eher nicht. Außerdem: Die Lustigkeitsgarantie wurde deutlich verfehlt. Daraus ergibt sich – vorausgesetzt es gibt Hochwitze – die nächste philosophische Frage: Gibt es eigentlich flache Hochwitze? (cdi)

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