Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Schutzengel für Pflegekräfte
Mit Herz und Handarbeitsgeschick entstanden – Für Pflegekräfte der Donau-Iller Wohnstätte
ULM/NEU-ULM (sz) - Von „Kollegen für Kollegen“könnte die liebevolle Häkelarbeit von Karin Krnavek und Klara Rasch überschrieben sein.
Die Busfahrerin und die Pflegekraft aus der Werkstatt Neu-Ulm waren in ihren Gedanken bei den Kollegen, die jetzt Tag und Nacht für die Menschen mit Behinderung in der Donau-Iller Wohnstätte da sind, und häkelten Stunde um Stunde. Bei der Übergabe des Korbs voll guter Wünsche strahlen die Beschenkten laut einer Mitteilung „ebenso“wie die fleißige Handarbeiterin. Mit zwei Pflegekräften traf sich Karin Krnavek stellvertretend vor dem Eingang. Denn die Wohnstätten darf schon seit Wochen kein Außenstehender mehr betreten.
In allen Farben haben Rasch und Krnavek aus ihren privaten Wollbeständen
die kleinen Schutzengel gehäkelt. Eine gute Stunde sitzen sie an jedem Exemplar. „Das tun sie gerne für ihre Kollegen.“16 Mitarbeiter der Werkstätte arbeiten derzeit zusätzlich in der Wohnstätte mit, weil die Menschen mit Behinderung nicht zur Arbeit gehen können.
Dass die Mitarbeiter in den Wohnstätten gesund bleiben, sei besonders wichtig. Zum einen seien die Bewohner auf Hilfe angewiesen, zum anderen gehörten viele von ihnen aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe. Die Mitarbeiter, die täglich ins Haus kommen, achten daher akribisch auf die Hygienevorschriften.
Zusätzlicher Beistand könne da natürlich nicht schaden. „Ich häkle sowieso schon lange, auch für die Basare der Lebenshilfe. Einen Schutzengel
kann man immer brauchen und die Krise wird noch eine Weile andauern“, sagt Karin Krnavek, die schon seit zwölf Jahren bei der Lebenshilfe tätig ist. „Als nächstes häkeln wir für die Intensivstation in Weißenhorn“, erzählt sie von ihren Plänen. Dort, wo sie Pflegekräfte kennt, möchte sie mit den süßen Knopf-Augen-Figuren für frohen Mut sorgen.
Die Lebenshilfe Donau-Iller begleitet an mehr als 30 Standorten rund um Ulm und Neu-Ulm rund 2500 Menschen mit Behinderung. Ein großer Teil von ihnen gehört zur besonders betroffenen Bevölkerungsgruppe, die einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung zu befürchten hat.