Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Bauamt bekämpft giftige Raupen
LANDKREIS NEU-ULM (sz) - Das Staatliche Bauamt Krumbach führt in den kommenden Wochen eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) im Bereich von Bundes-, Staats- und zum Teil auch Kreisstraßen im Landkreis Neu-Ulm durch. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners stellten insbesondere im Bereich von Geh- und Radwegen eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für Verkehrsteilnehmer dar.
Durch Kontakt mit den Raupen oder durch Einatmen der Brennhaare können allergische Reaktionen bis hin zu allergischen Schockreaktionen ausgelöst werden. Die Bekämpfung diene somit in erster Linie dem Gesundheitsschutz. Der Schutz der ökologisch bedeutsamen und klimaerwärmungstoleranten Eichen sei dabei ein willkommener Nebeneffekt. Das teilte das Staatliche Bauamt mit.
Der Befall von Eichen durch den Eichenprozessionsspinner habe in den vergangenen Jahren „erheblich zugenommen“. Aufgrund des milden Winters und der trockenen und warmen Witterung wird für das Jahr 2020 weiter zunehmender Befall erwartet. Daher wird die Bekämpfung heuer fortgesetzt. Eine Fachfirma setzt ein Biozid ein (Bacillus thuringiensis), das auch im ökologischen Landbau seit Jahren erfolgreich angewendet werde. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners nehmen durch Fressen an Blättern den Wirkstoff auf und sterben ab. Das Biozid wirke selektiv auf an Eichenblättern fressende Schmetterlingsraupen. Schädliche Auswirkungen für Mensch, Umwelt beziehungsweise andere Tierarten würden weitgehend vermieden.
Das Bauamt Krumbach bittet um Verständnis für die kurzzeitigen Absperrmaßnahmen an Geh- und Radwegen. Die zu behandelnden Bereiche können kurz nach der Behandlung wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden, ohne dass Beeinträchtigungen zu befürchten sind. Allerdings sollte der direkte Kontakt mit befallenen Eichen weiter vermieden werden, da sich auch nach der Bekämpfung noch einzelne Raupen oder alte Nester mit Brennhaaren an den Bäumen befinden können.