Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Bei Evobus werden jetzt Masken genäht
Eine andere Firma spendet 25 000 Stück
NEU-ULM/ULM (sz) - Normalerweise dreht sich bei der Sitzfertigung im Neu-Ulmer Omnibuswerk alles um Stoffe und Nähte für Omnibussitze. Während der Pandemie sieht der Arbeitsalltag der Näher jedoch etwas anders aus: Seit ein paar Wochen werden bei Evobus neben Sitzbezügen für Reise- und Überlandbusse bis zu 2000 waschbare Mund-NasenMasken pro Tag genäht. 16 Nähmaschinen wurden hierfür umgerüstet. Unterstützt werden die rund 20 Mitarbeiter von acht Auszubildenden, die in der vor Ort ansässigen Ausbildungswerkstatt eine Ausbildung zum Fahrzeuginnenausstatter absolvieren.
Neben der Sitzfertigung und der Ausbildungswerkstatt in Neu-Ulm stellen auch weitere Fahrzeuginnenausstattungs-Bereiche sowie Ausbildungsstätten im Konzern waschbare Alltagsmasken her. Mit dem Hochfahren der Produktion läuft die Fertigung der Masken aber wieder aus.
In der Neu-Ulmer Sitzfertigung arbeiten insgesamt 120 Menschen. Für die am Standort ansässige Produktion von Reise- und Überlandbussen werden hier Sitzbezüge genäht, gepolstert und montiert. Mit der Produktion von Alltagsmasken möchte das Unternehmen den Eigenbedarf abdecken.
Generell habe bei der Wiederaufnahme der Produktion der Schutz und die Sicherheit der Mitarbeiter höchste Priorität. So wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Maßnahmenpaket zum Infektionsschutz vereinbart, das an allen Bus-Standorten umgesetzt wird. Dort, wo der Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, besteht eine Tragepflicht von Mund-Nasen-Masken. Diese gilt außerdem in definierten Bereichen wie etwa Verkaufsshops. Zudem gibt es je nach Arbeitsplatz Bodenmarkierungen, weitere Schutzausrüstungen,
spezielle Beschilderungen sowie speziell angefertigte und installierte Plexiglasscheiben.
Daimler habe zudem zahlreiche Hilfsaktionen auf den Weg gebracht, um schnell und unbürokratisch zu helfen. Am Standort Neu-Ulm gibt es neben dem Nähen von Mund-NasenMasken zahlreiche weitere Initiativen: In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz hat Daimler Buses in nur drei Wochen wie berichtet einen Mercedes-Benz Citaro in ein Spezialfahrzeug für die Verlegung von Covid-19-Patienten umgebaut, der mittlerweile beim Deutschen Roten Kreuz Ulm-Heidenheim im Einsatz ist. Zudem stellt das Unternehmen die Leistung seines Rechenzentrums für die Suche nach Corona-Medikamenten zur Verfügung und setzt 3-D-Drucker für die Produktion von Gesichtsschildern ein.
Die Ulmer Firma Beurer spendet nach eigenen Angaben 25 000 Schutzmasken an Bewohner und Personal von insgesamt 15 Senioreneinrichtungen in Ulm und Neu-Ulm. Aufgrund der momentanen Notsituation hat Beurer kurzerhand Mund-Nasen-Schutz mit in das aktuelle Sortiment aufgenommen. Zukünftig wird der Ulmer Gesundheitsspezialist außerdem auch in die Versorgung einsteigen und selbst medizinische Gesichtsmasken produzieren.